Howto: Alpenföhn Groß Clock´ner einbauen
Ich hatte es mir lange vorgenommen, aber immer aufgeschoben, aber jetzt habe ich mir endlich mal einen neuen CPU-Kühler zugelegt.
Meine Wahl fiel auf den EKL Alpenföhn Groß Clock´ner (Revision B), hauptsächlich wegen des niedrigen Preises. Bedenken bezüglich der nicht ganz kompakten Ausmaße schob ich beiseite, notfalls kann man sowas ja zurückschicken.
Schon beim Auspacken überkam mich ein leichter Schock; das Teil ist wirklich groß. Versuche, mir diesen Trümmer in meinem Gehäuse vorzustellen, scheiterten am Fehlen weiterer räumlicher Dimensionen in meiner Vorstellung. Nun gut, EKL wird schon keinen Kühler vertreiben, der in ein normales Midi-Case (in meinem Falle ein Antec Three Hundred) nicht reinpasst. Also ran an die Arbeit.
Natürlich muss zu allererst der alte boxed Kühler entfernt werden, was mittels einfachen Klammersystems kein Problem darstellte. Verblendet von der Einfachheit des erstmaligen Einbaus des boxed Lüfters ging ich auch dieses Mal wieder davon aus, den Kühler einfach aufzusetzen, irgendwie zu verzurren und „fertig ist die Laube“. Denkste. Für den Einbau muss das Mainboard entfernt werden. Da die mitgelieferte „Anleitung“ nicht sonderlich ergiebig war und ich im Internet auf die schnelle kein Tutorial finden konnte, versuche ich mich jetzt mal daran.
Schritt 0: Erden. Habe ich mal wieder nicht gemacht, soll man aber wohl. Bloggerkollege Herr Grau weist da gerne drauf hin; ich also auch an dieser Stelle.
Schritt 1: Mainboard ausbauen. Damit verbunden ist natürlich auch die Grafikkarte, etwaige PCI-Karten, sowie sämtliche Stecker vom Mainboard zu lösen und irgendwie beiseite zu schaffen.
Schritt 2: Die Standardhalterung des boxed Lüfters muss entfernt werden. Relativ selbsterklärend.
Schritt 3: Backplate anbringen. Je nach Sockel (bei mir AM2+) müssen die 4 langen Schrauben in die zugehörigen Löcher der Backplate gesteckt werden. Sind aber allesamt beschriftet. Hierbei aufpassen: Die Schrauben von der Seite einführen, wo auch die Schrift auf der Platte ist. Die Schrauben haben kleine Nasen, die in der Backplate einrasten müssen. Einfach die Schrauben solange drehen bis sie „einrasten“. Fertig sieht das dann von hinten so aus:
Von vorne werden die Schrauben dann gekontert, siehe nächste Bilder.
Schritt 4: Eventuelle Rückstände von Wärmeleitpaste auf der CPU entfernen (dieser Schritt ist natürlich nur relevant wenn man den Kühler austauscht). Recht fix ging das bei mir mit etwas Fensterreiniger auf einem weichen Tuch. Die Paste sollte sich dann spielend durch leichtes Reiben entfernen lassen. Hier im Bild sind noch die Rückstände des Wärmeleitpads des boxed Kühlers des AMD Phenom II 940 BE zu erkennen.
Schritt 5: Neue Paste aufbringen. Die mitgelieferte Paste gilt im Internet als zähflüssiges Zeugs. Also ich von meiner Stelle aus kann dem nur beipflichten. Das Zeugs hat was von Spätzleteig. Ich hatte von einem Tipp gelesen, dass man Wärmeleitpaste gleichmäßig mit Kreditkarten o.ä. verstreichen kann. Mit dieser Knetmasse ging das eher schlecht als recht, aber ich denke das Ergebnis ist akzeptabel:
Schritt 6: Den Kühler aufsetzen. Wer – wie ich – einen AM2/AM2+ Sockel hat, muss die mitgelieferten Adapterplatten vorher noch an die Halterung am Kühler selber anschrauben. Hier im Bild dargestellt mit den 2 Schrauben an der Kühlerhalterung festgemacht:
Anschließend kann der Kühler als Ganzes in diese 4 Schrauben eingefädelt werden. Jetzt sollte man sich natürlich überlegen, in welche Richtung der Lüfter orientiert sein soll. 2 Richtungen sind möglich; ich habe mich jetzt mal für „Luft aus dem Gehäuse raus“ entschieden.
Man beachte in dem Bild die Höhe des Kühlkörpers! Bis zur Oberkante des Gehäuses ist da gar nicht mehr soo viel Platz.
Ansonsten sieht man: Der Luftstrom geht aus dem Kühler direkt über den Gehäuselüfter raus. Andersrum wäre eher doof gewesen.
Wenn ma sich dann für eine Richtung entschieden hat, wird der Kühler mittels Federschrauben an den 4 Schrauben fixiert. Manche sind da weniger zugänglich als andere, aber da muss man durch…
Abschließend muss das 3-pin-Kabel vom Lüfter noch mit dem Mainboard verbunden werden, bei meinem Board stand CPU_FAN am betreffenden Slot. Nun nur noch schnell den ganzen PC wieder zusammenfriemeln (und nicht, wie ich, irgendwas vergessen oder falsch verkabeln, sodass der PC erstmal nicht mehr angeht!) und dann ist der Keks endlich gegessen. Da der Kühler extrem viel Platz wegnimmt, wird das Kabelmanagement im Gehäuse deutlich komplizierter. Achtet unbedingt darauf, dass keine Kabel mit den Lüftern in Kontakt kommen, das macht erst fiese Geräusche und auf Dauer zerfickt es den PC.
Hier ist der Alpenföhn noch an seiner endgültigen Position:
Die mangelhafte Anleitung hat mich einige Nerven gekostet, ich hoffe ich konnte mit diesem Artikel einige wenige Nerven verschonen.
Danke fürs Lesen.
PS: Im Normalbetrieb kommt meine CPU jetzt auf 25-30°C, unter Volllast mit Prime95 auf rund 50°C.
17. Januar 2011 um 09:06
Du wirst auf Dauer vermutlich das gleiche Problem damit bekommen, wie ich mit meinem G-Power Cooler BL (http://www.heise.de/preisvergleich/a203886.html). Sobald die (zahlreichen) Kühlrippen den vorbeifliegenden Staub in hackbratenähnlicher Konsistenz sammelt, geht die CPU Temperatur hoch.
Du hast ja den Gehäuselüfter direkt daneben, kannst den also rausschrauben und dann von der Seite mit dem Staubsauger dran (sofern da Gehäuseseitig kein Gitter ist). Ansonsten muss das Teil halt zum reinigen wieder raus.
Also nicht wundern, wenn in ein paar Wochen die CPU Temperatur erhöht ist und es zu leichtem Ruckeln bei anspruchsvolleren Aufgaben kommt 🙂
17. Januar 2011 um 12:40
Bevor ich das Ding noch mal aus- und wieder einbaue friert die Hölle zu. Im Notfall muss ich da mit dem Staubsauger so rankommen…
3. Juni 2011 um 20:11
Das mit den Kühlrippen ist bei anderen CPU-Kühler auch nicht anders, hier wird man überall immer wieder mit dem Staubsauger dran gehen müssen.
Auf dem Bild hast du den Lüfter der CPU-Kühlung genau andersherum stehen als was du beschrieben und haben wolltest.
Den ich gehe davon aus dass du den Lüfter mit der Motorseite zum Kühlkörper verbaut hast und hier wird die Luft nicht raus gesaugt, sondern rein geblasen und geht auf der Seite der Ramspeicher wieder raus.
Beachte die Drehrichtung und die Richtung des Luftstromes auf dem Lüfter, halte mal auch zum test die Hand davor.
Gruß Gero
3. Juni 2011 um 20:14
Der Lüfter auf dem CPU-Kühler ist richtig verbaut, du solltest aber den Lüfter über die Ramspeicher verbauen und in Richtung Gehäuse Lüfter blasen lassen.