Studentenfutter: Tuna Sandwich
Heute ist mal wieder eine der famosen Episoden, die sich mehr mit jener kulinarischen Seite meines Daseins befassen, die vom Inhalt meines Schrankes geprägt wird, statt durch mein Streben nach Perfektion. Spricht aber nichts dagegen, auch hier umsichtig zu arbeiten.
Der Grund, warum ich überhaupt beschreibe, wie man ein solches Sandwich macht, ist, dass es in Deutschland bis zur Publikation von Tuna Subs im Prinzip unbekannt war. Einem Ami muss man sowas nicht erklären, in Amerika wird mehr als die Hälfte des verkauften Dosenthunfischs für Sandwiches verwandt. Hierzulande kann aber eine kurze Anleitung samt Betrachtung der wichtigen Punkte nicht schaden.
Wie immer steht die Qualität der Hauptzutat, in diesem Fall des Thunfischs, im Vordergrund. Nur weil es sich um ein Dosenprodukt handelt, sollte man nicht auf die Idee kommen, dass der Inhalt automatisch Dreck ist. Ein guter Thunfisch im eigenen Saft (in Öl hat keine Vorteile, außer mehr Kalorien und die tolle Sauerei, die wir alle so lieben) macht was her und ist im Endprodukt deutlich zu schmecken. Wenn man nicht zum Allerbilligsten greift, sondern gewillt ist, auch mal knapp über 1€ pro Dose zu investieren, kann man selbst bei Tegut schon das Mittelpreisprodukt bekommen, man wird belohnt mit einer nicht-graubraunen Farbe und der Abwesenheit von fischigem Geruch. Das Meeresgetier riecht frisch und ist von einer hellbeigen Apparenz. So muss das.
Nachdem wir also eine halbe Stunde über Thunfisch nachgedacht haben, öffnen wir die Dose, auf die wir so durchdringend gestarrt haben. Saft abgießen, ab mit dem Inhalt in eine Mixschüssel. Dazu kommen zwei gehackte Gewürz-gürkchen, eine halbe rote Zwiebel – die so frisch wie möglich sein sollte, sonst ist sie zu süß, es fehlt dann der Biss -, ein halber TL milder Löwensenf, Salz, Pfeffer, ein EL gutes Olivenöl, ein Schuss Tabasco und gehackte Petersilie. Außerdem so viel Mayonnaise, wie man mag, um das Ganze zu binden; ich nehme etwa drei bis vier TL, manchmal auch mal mehr oder weniger. Ist sehr Geschmacksfrage, das. Mit einer Gabel schön durchmischen, schließlich sollte der Thunfischsalat dann etwa eine halbe Stunde im Kühlschrank stehen, damit er richtig schön kalt ist.
Das Substrat verbergen wir jetzt geschickt samt einem halben Blatt Chinakohl oder Eisbergsalat zwischen zwei leicht (!) getoasteten Brotscheiben.
Leckrrrr.
Auf Basis dieses Grundrezeptes kann man natürlich nach Lust und Laune variieren. Tomaten – als Scheiben auf dem Toast oder Würfel im Salat -, Käse – als Feta im Aufstrich oder als Schmelzkäse auf dem Brot -, gehacktes hartgekochtes Ei… Der Phantasie sind wenig Grenzen gesetzt. Ich persönlich ertappe mich allerdings dabei, immer wieder zu dem Ausgangspunkt zurückzukehren…
10. Mai 2011 um 21:15
Hallo,
ich kenne die Variante mit
– Frischkäse statt Mayo
– gehackten Kapern statt Gewürzgurke (die geht gar nicht)
– ohne Senf oder Tabasco, lieber ein Spritzer Zitronensaft
– Ein bis Zwei TL Olivenöl dabei
– und dann auf etwas, das wenigstens entfernt an Brot erinnert.
‚Nen Versuch ist’s vielleicht mal wert!
Gruß
Hertha
10. Mai 2011 um 22:37
Danke für den Kommentar.
Öl hab ich auch drin, hatte ich nur vergessen. Hab ich bearbeitet.
Was das Brot angeht: Man muss sagen, dass dieser Thunfischsalat vom Geschmack her relativ fein ist, trotz seiner eher grobschlächtigen Anmutung. Nimmt man ein Geschmackvolleres Brot, dann gehen diese ganzen subtilen Facetten alle unter. Mir persönlich gefällt das nicht, daher nehme ich für dieses Sandwich helles Toastbrot, was sich bei mir sonst selten findet.
Normalerweise mache ich meine eigene Mayonnaise (diesmal allerdings nicht) und da hab ich auch immer schon etwas Zitronensaft drin. Ich glaub allerdings nicht, dass das den Senf oder das Tabasco irgendwie überflüssig macht.
Das mit dem Frischkäse werde ich mal ausprobieren beizeiten, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das genauso gut ist. Manchmal muss es einfach Mayo sein 😉