Pasta alla Cozze
Nachdem wir glücklich festgestellt haben, dass keiner unser infantiles Gekicher anhand des Titels mitbekommen hat, kann der erste Seefrucht-Artikel überhaupt in diesem Blog seinen Lauf nehmen. Eigentlich wollte ich Venusmuscheln (Vongole), konnte aber nichts finden, als ein alleinstehendenfreundliches 1kg-Paket Miesmuscheln. Nun denn, die Zubereitung ist die selbe, ich kenne um genau zu sein nur eine Umgangsform mit Muscheln: Zwiebelwürfel in Olivenöl anschwitzen, etwas Knoblauch und Chili dazu und die Muscheln hinein. Weißwein angießen, Hitze auf, Deckel druff. Die Muscheln sollten vorher gut abgespült werden, sonst knirscht es später schön zwischen den Zähnen undoder schmeckt fischig-abgestanden. Muscheln, die bereits geöffnet sind, haben ihr Leben hinter sich und sind zu nichts mehr zu gebrauchen. Wer nicht auf Muschelvergiftung steht, wirft sie weg. Man möge sich nicht davon abschrecken lassen, dass die Miesmuschelzubereitung erst riecht, als würde man frisch geernteten Urinstein aufkochen. Gewöhnungsbedürftig, aber der olfaktorische Obulus vergeht auch wieder. Ich persönlich gebe dann noch ein bisschen Sahne dazu und lasse es einkochen, man könnte die Sauce aber auch mit kalter Butter montieren. Salz, Pfeffer und gehackte Petersilie runden das Ganze ab. Pasta mit etwas Pastawasser dazu geben, zuende ziehen lassen. Wie immer spielt das Muschelfleisch gar keine so tragende Rolle, der Sud aus den Muscheln ist viel wichtiger. Ich mag es trotzdem, sodass gerne mal die Nudeln ein bisschen kalt werden, während ich die Schalentiere nach Waidmannssitte aufbreche und dann genieße, was einige Leute sicher angeekelt als radioaktives Weltraumgemüse verschmähen.
Ist aber lecker.
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