Intercontinentales Frühstück – Buttermilk Pancakes & British Breakfast

Wenn zwei Männer dem maßvollen Umgang mit isotonischen Sportgetränken frönen, so kommt es am nächsten Morgen öfter zu unterschiedlichen Ansichten, wie die Individualverköstigung zur Gestaltung zu kommen hat. Selten klafften die Ansichten der stimmgewichtigen Teilnehmer weiter als kürzlich. Nach einer kurzen, aber heftigen Disputation war schnell klar, dass keine Übereinkunft mehr erreicht werden würde: Mir war nach süß, dem Autorenkollegen Högi nach gesalzen Fleisch. Wir entschlossen uns also zur Zubereitung von Ein-Teller-Glaubensmanifesten. Entsprechend darf sich der Text auch in zwei Teilen finden, die vom entsprechenden Fürsprecher mit wohlgesotten Rede garniert wurden.

Buttermilk Pancakesby Herr Grau

Der Englischamerikaner hat ja ein untrügliches Talent dafür, Zucker in immer neue, unverschämt leckere Formen zu bringen. Der Pancake nimmt unter den kompromisslos gesunden Speisen der Diner einen der traditionellsten Plätze ein. Sündig lechzt einen das fluffige Pfannenbackwerk an, es mit Süßigkeiten zu liebkosen und damit zu dem unwiderstehlichen Sukkubus aus luftiger Chewyness und Süße zu machen. … Ja, ich mag diese Dinger etwas zu sehr…


Wie geht das ganze nun von statten? Man nehme pro Person 1 Ei, 2 EL geschmolzene Butter, 150ml Buttermilch, 90 g Mehl, 1 EL Zucker, 1/4 TL Natron und eine kleine Prise Salz, schlage Eier, Butter und Buttermilch mit dem Schneebesen zusammen und mische sodann dies mit dem Rest der Zutaten zusammen, aufdass keine Klumpen mehr darin seien. Dann soll die Mixtur eine Viertelstunde stehen, damit das Mehl quellen kann. Dass man die Pancakes dann in einer recht heißen Pfanne mit wenig Öl ausbackt, erklärt sich eigentlich selbst. (Danke an Cruiser aus dem GSV-Forum für das Rezept)

Ich persönlich kann mit Ahornsirup nicht so viel anfangen. Die deutsche Antwort, der Steckrübensirup, hat mit mir auch eine etwas komplizierte Beziehung. Also griff ich auf eine andere Lösung zurück: Schokostreusel.
Es bleibt nur noch einmal zu betonen, wie lecker diese Dinger sind. Und wie sie dem katerschweren Morgen mit süßer, warmer Umarmung den Schrecken zu nehmen wissen. Um es mit Soule Smith zu sagen: „Who has never tasted one, has lived in vain.“

The English Breakfast – by Högi
Ah, yes… quite pleasant meal ´twas indeed! Wie schon Obelix seinen Leitspruch passenderweise adaptierte („die Spinnen die Briten“), so trifft das auch noch rund zwei Millennien später auf dieses seltsame Inselvolk zu. Man kann den Briten viele berechtigte Vorwürfe machen, insbesondere auch im kulinarischen Bereich, jedoch bestätigen Ausnahmen ja gerne mal die Regeln. Abgesehen vom legendären British Breakfast kann man deren Küche getrost als abscheulich, widerwärtig, abstoßend und ekelerregend bezeichnen. Aber das Frühstück… Manchmal sagen Bilder ja auch mehr als tausend Worte:

Im Uhrzeigersinn, beginnend bei High Noon, finden sich auf dem Atkins´schen Frühstücksteller folgende Speisen wieder: eine Bratwurstschnecke, eine handvoll Bacon, gebratene Champignons, sowie zwischen 9 und Mitternacht gleichermaßen ein dreifaltiges Rührei nebst Cevapcici in Ermangelung des Enthusiasmus´ ein eigenes Hackbulletenprodukt zu erzeugen. Es steht zur Debatte, ob solch eine Platte in der Form jemals jenseits des Ärmelkanals auf einem Frühstückstisch gelandet sei, fest steht aber, dass der Geist der Sache vollständig befriedigt ist. Speisen, die früh am Tage schon aus Fett an Fett auf Fett bestehen und den Magen früh mit Lubrikantien versorgen (Vgl. Dr. Hittichs Gastro-Neoalginat: „Schmiert den Magen und beschleunigt die Verdauung immens!“).
Fazit: Fett ist gut, viel Fett ist besser!

5 Antworten zu “Intercontinentales Frühstück – Buttermilk Pancakes & British Breakfast”

  1. Endlich wieder Kochrezepte! Und dann gleich in so amüsanter Form 😉 Danke und gerne mehr davon.

  2. Sorry, aber cooked breakfast ohne Baked Beans? Nenene… 🙂

  3. […] zu verwenden! Die schmeckt fantastisch.  (Beispielsweise dienen sich Churchill Shakes oder Buttermilk Pankcakes […]

  4. […] inzwischen tatsächlich lohnt. Beim Buttern fällt natürlich Buttermilch ab. Da ich weiß, wie gut Buttermilk Pancakes sind, schwante mir, dass man damit auch ausgezeichnete Waffeln machen könnte. Mir war in den […]

  5. […] er aber. Ohne Übertreibung mit Abstand die besten Pancakes, die ich je gegessen habe (sorry, liebe Buttermilk Pancakes). Das Rezept stammt von Nancy Silverton, der Königin des Artisanal Bakings in der Tristate Area […]

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