Pasta alla Putanesca
Hm. Ich war der festen Überzeugung gewesen, diesen Artikel schon geschrieben zu haben. Aber: Nichts da! So kann man sich wohl irren.
Wenn man sich entschließt, dieses leckere, aus Süditalien stammende Gericht einer freundlichen jungen Dame um ihr Wohlwollen streitend zu servieren, sollte man eventuell auf die Übersetzung des Namens verzichten. „Alla Putanesca“ heißt nämlich im Prinzip „nach Hurenart“. So richtig erklären kann den Namen auch keiner, aber ich vermute, die diebische Freude der italienischen Männer wird ihn wohl perpetuiert und am Leben gehalten haben. Lustmolche, lüsterne, die. Wer auch immer die im Titel getragenen Damen gewesen sein mögen – Geschmack hatten sie auf jeden Fall. Die Putanesca rangiert nicht zufällig unter meinen persönlichen Favoriten. Sie ist leicht zu machen, die Zutaten sind alle sehr gut lagerbar und der Geschmack überzeugt Jungens wie Madel.
Man schwitzt pro Person eine halbe Zwiebel in richtig ordentlich Olivenöl an bis sie glasig ist. Dazu kommt vorsichtig etwas Chili, idealerweise Peperoncini. Dann wird eine in dünnste Scheibchen geschnittene Knoblauchzehe p.P. dazu gegeben und alles nach etwa dreißig Sekunden mit einem wohlgesotten Schluck Rotwein abgelöscht. Feuer geben. Für jeden Esser werden zwei Sardellen aus dem Salz befreit und wandern ebenfalls in die Pfanne. Wenn der Wein einreduziert ist, kommt mehr Olivenöl und ein bisschen Pastawasser dazu. Salzen, Pfeffern, eventuell ein bisschen Zucker gegen die Säure vom Wein. Wenn die Pasta zwei bis drei Minuten von ihrem herstellerseitig anberaumten Garpunkt entfernt ist, kommt sie samt einer großen Kelle Pastawasser mit in die Pfanne. Ebenfalls hinzugegeben werden ordentlich Kapern und schwarze Oliven – beide ordentlich abgewaschen, ansonsten schmeckt alles nach Lake -, halbierte Kirschtomaten und gehackter Basilikum. Der Mengen bezüglich sollte einem gesundes Augenmaß die Richtschnur sein.
Eine Minute ziehen lassen und mit geriebenem Parmesan oder Peccorino servieren. Oder wie ich sie am liebsten esse: Mit Petersilie und gerösteten Semmelbröseln.
Ein Freudenmahl.
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