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Game of Kings – Haus Hüerländer (Münster)

Posted in Game Of Kings, Getestet on 17. April 2014 by bic_mac

Es ist an der Zeit, diese Kategorie mit Leben zu füllen. Den Anfang macht hierbei des Autors Hausbahn.

Lage & Ausstattung:

Unweit der Abfahrt „Münster Nord“ der Bundesautobahn 1 gelegen, beeindruckt das Gehöft Hüerländer mit unvermuteter Ruhe und ländlichem Idyll. Die von steter Urbanisierung gepeinigten Augen haben zunächst Mühe, das gebotene adäquat zu verarbeiten: ein altes, urwestfälisches Fachwerkgehöft, natürlich stilecht um die 90er Jahre mit einem schmucklosen roten Klinkerbau erweitert, ist das Heim des Geschlechts der Hüerländer. Die eigentliche Minigolfbahn ist nur eine von mehreren Attraktionen. Steuerbordseits der Bahn schließt sich ein Rehgehege und ein Ziegenstreichelzoo an – welch cleverer Schachzug, um die Kinder frohlocken zu lassen und die Erwachsenen zum Besuch der angeschlossenen Gastronomie zu bewegen. Des Weiteren vermag man überschüssige Kleinstlebewesen auf einem Spielplatz oder an einer Koppel zu verklappen.

Die Bahn:

Der Zeugwart der Anlage, welcher in einer Blockhütte nebenan harrt, weist stets bei Materialausgabe darauf hin, dass das Betreten der Spielflächen unter Strafe steht. Durch seinen unmittelbaren Blick auf das gesamte Geschehen scheint dies die einzige Anlage zu sein, bei der diese Regel tatsächlich von jedem Spieler eingehalten wird. Welch Glück dies ist, wird bereits beim ersten Abschlag deutlich: jede der 18 Bahnen ist beinahe perfekt austariert, grobe Beschädigungen der Spielflächen sind nicht zu beobachten. Der Schwierigkeitsgrad bewegt sich zwischen Arcade und Medium. Als Besonderheit seien das 9. und 18. Loch hervorzuheben: Für diese wird ein eigener Ball mit erhöhter Prallkraft gereicht. Bei unvorbereiteten Spielern kann dies zu humoristischen Spielzügen führen. Auch noch wichtig: Schreibpult mit Aschenbecher an jedem Abschlag sowie reichlich Sitzgelegenheiten, falls Wartezeiten entstehen. Ein besonderer Clou ist dem Landschaftsgestalter bei den Löchern 8-10 gelungen. Diese sind durch dichtes Buschwerk und einem Bachlauf mit Brücke vom Rest der Anlage abgegrenzt, was erheblich dazu beiträgt, dass man sich bald nicht mehr in der Zivilisation, sondern eher auf einer Expedition befindet.

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Greenfee:

Die Preisgestaltung ist sehr fair gehalten. Eine Runde kostet 1.50 €, inklusive Schläger, Ball, Prallball und Schreibzeug. Die Flasche Pils kostet selbiges Entgelt, ein Pfand wird nicht verlangt. Parken ist selbstverständlich kostenfrei, Futter für die Rehe kostet 50 Cent.

Gesamturteil: 9 von 10 Punkten

Sehr gut gepflegte Anlage mit attraktivem Preis-Leistungs-Verhältnis und sehr gut lallbarem Namen. Bei gutem Ausflugswetter und besonders am Wochenende jedoch hohes Spieleraufkommen und viele kleinere Kinder. Muss man mit um können.

 

Haus Hüerländer
Twerenfeldweg 4
48161 Münster

Game of Kings

Posted in Game Of Kings on 3. Februar 2014 by bic_mac

Bedingt durch die Tatsache, dass ich einen Großteil meines Genmaterials mit dem 3-Zehen-Faultier teile und verstärkt dadurch, dass ich eine hervorragende Ausbildung im Ausreden vor sich selbst finden habe, brauchte ich eine kleine Zeit, bis auch ich mich durchringen konnte meine guten Vorsätze zur erneuten Umrundung des Mittelpunktes unseres Sonnensystem in die Tat umzusetzen. Einer dieser Vorsätze ist es, hier eine neue Kategorie zu eröffnen!

Wie der Name „Game of Kings“ bereits vermuten lässt sollen in dieser Kategorie Spiele getestet werden. Genauer gesagt: Spielflächen.
Aber vorneweg: Ein Ausflug in die Geschichte dieses großartigen Sportes: Die Wenigsten wissen: Im Jahr 1623, nach einer schmutzigen Hetzkampagne, initiiert durch Lord William Arthur Golf III., musste der walisische Hufschmied Jamesworth Farnsborough Minieux-Golf, seines Zeichens Schwager des Lords, sich mit seiner revolutionären Weiterentwicklung des Golfsports, welcher von Golf III. erfunden worden war und sich bei der „Upper Class“ großer Beliebtheit erfreute, ins Ausland, nach Witten-Herdecke absetzen. Die Geschichte lehrt uns, welch glückliche Fügung dies war. Im Kontinentaleuropa frohlockte das präindustrialisierte Proletariat über die Möglichkeit, nun endlich eine erschwingliche Alternative zu Golf, Cricket, Pétanque und Prince of Persia zu haben. Der geneigte, in Medienkompetenz geschulte Leser hat längst erkannt, um welche Sportart es sich handelte: Über die Jahrhunderte vollzog sich der etymologische Wandel des Ursprungsnamens Minieux-Golf zum heutigen „Minigolf“.
Die Regeln sind in ihrer Urfassung auf der Rückseite der Verfassung von Mazedonien sowie auf dem Rand eines jeden 5ct Stückes nachzulesen und haben sich bis heute nicht geändert:

  • 6 Schläge pro Bahn, jeder Schlag 1 Punkt (bei Überschreiten: 7 Punkte)
  • Hindernisse sind korrekt zu überspielen (Ausnahmen bei besonderer Schönheit der Hindernisumgehung möglich)
  • Der Ball darf bei Bedarf eine Schlägerbreite vom Rand weggelegt werden
  • Der Spieler mit den wenigsten Punkten gewinnt
  • Alkoholische Getränke mit einem Alkoholgehalt über 15 Volumenprozent dürfen erst nach Spielende konsumiert werden
  • Wucher wird nicht geduldet
  • Die Spielstätten sollen reyn gehalten werden, ihr Zustand solle stehts neuwertyg oder besser seyen.

Dies sind die Regeln und an diesen müssen sich alle messen lassen. Alle diese Stätten, welche mit „Minigolfanlage“ werben, sollen aufgesucht, gemessen und gewogen werden, auf dass ein Urteil über sie gefället werde. Die Ergebnisse sollen an dieser Stelle publizieret werden.