Pasta Cacio e Pepe

Wir wissen ja nu alle schon länger, dass die Güte eines Gerichts nicht daran hängt, dass es achthundert Herstellungsschritte durchlaufen, zwölf Äonen gedauert und das Produktionskraftäquivalent der Errichtung eines durchschnittlichen Assuan-Staudamms verschlungen hat. Im Gegenteil: Die italienische Küche demonstriert immer wieder, dass es völlig ausreicht, zwei oder drei richtig gute Zutaten zu kombinieren. Und je weniger man daran herummacht, desto geringer ist auch die Chance, sie zu zertrotteln. Cacio e Pepe ist sicherlich eines der leuchtendsten Beispiele für dieses Credo. Wenn man weiß, wie es geht, ist die Sache ruckezucke fertig und schmeckt einfach nur herzzerreißend. Ich will an dieser Stelle mal etwas apodiktisch werden und sagen, dass man dieses Gericht genau so macht, wie ich es im Folgenden beschreibe – alles andere würde der Römer vermutlich als eine Sünde gegen Gott sehen und das nicht ganz zu Unrecht.

Also. Wir setzen als allererstes unsere Pasta auf. Ausnahmensweise sind Spaghetti tatsächlich eine klassische Nudelwahl hierfür, bei mir unweigerlich die recht kräftig gesottenen Spaghetti von Martelli. Wir lassen eine Pfanne heiß werden und emulgieren darin dann mittels lebhaftem Schwenken in ca. einer Kelle Pastawasser pro Person etwas Butter, pro Person vielleicht einen guten Esslöffel. Dazu kommt noch viel schwarzer Pfeffer. Wenn die Nudeln drei Minuten von der auf der Packung diktierten Kochzeit entfernt sind, werden sie in die Pfanne gegeben und das Ganze von der Hitze genommen. Jetzt geben wir großzügig geriebenen Pecorino Romano darüber, vielleicht 40 bis 50g pro Person, und rühren und schwenken das Ganze durch. Während die Nudeln noch heiß sind, wird mit mehr oder weniger Pastawasser die Sämigkeit der Sauce eingestellt. Nur wenige Minuten später finden wir uns verblüfft vor einem leeren Teller wieder und gieren nach mehr. Es lohnt sich also, direkt ordentlich Pecorino anzuschaffen und sich schon mal vorsorglich in kardiologische Betreuung zu begeben.

Ich persönlich gebe übrigens dann doch gerne am End noch etwas geschnittene Petersilie oder Schnittlauch dazu, aber das darf man wirklich wirklich niemandem erzählen…

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