Archiv für November, 2011

Probleme des Lebens #15

Posted in Probleme des Lebens on 27. November 2011 by Herr Grau

Jung, intelligent und voller Ernst:

Das Internet wird sich nicht durchsetzen.

Einbecker Dunkel (Update)

Posted in ... weiter nichts als Bier on 9. November 2011 by Herr Grau

Nachdem meine Kamera leider gerade ohne Vorwarnung einfach den Dienst quittiert hat, um in der Tschecheslowakei Quitten anzubauen, muss es leider heute vermittels Beispielfoto von statten gehen. Wie ein Dunkelbier aussieht, weiß aber denke ich sowieso jeder. Dunkel. Dabei ist das Einbecker Dunkel gar kein so richtiges Dunkelbier, zumindest was den Geschmack angeht. Es steht meiner bescheidenen Meinung nach viel näher am Landbier, als an einem Schwarzbier. Ebenfalls jener demütigen Meinung meinerseits entspringt das Urteil: Was für ein Glück!

Aber von vorn, wie so oft presche ich vor, ohne auf meinen werten Leser und dessen Konfusionszustand Rücksicht zu nehmen. Ich hatte vor einer Woche das Glück, an einer Brauereiführung in Einbeck teilnehmen zu dürfen. Neben der Erkenntnis, dass dieses kleine niedersächsische Städtchen im Mittelalter wohl für Bier das gewesen sein muss, was Salzburg für Salz und Kiel für den harten Schanker war, entdeckte ich bei der sich an die Führung anschließende Verkostung im Braukeller (nebenbei: Fünf Euro für die Führung, Schnittchen und zwei Stunden lang so viel Bier wie man trinken kann – das ist schon ein Angebot!…) neben etlichen Bieren, die in Ordnung, aber keine Kracher waren, das Einbecker Dunkel. Es kam in großen Steinzeugkrügen und direkt vom Fass, ich hatte also schon die begründete Befürchtung, dass der hervoragende Geschmack und das Trinkgefühl dem Weingut-Phänomen unterliegen könnte – aber! Geirrt!

Art:
Untergäriges Dunkelbier, 4,9% Alkohol, 11,5% Stammwürze

Geschmack: 9 Punkte
Ich vergebe einfach kalt neun Punkte, da kenn ich nichts. Das Bier ist lecker. Sehr. Es ist hat das Grundgefühl eines guten Pilses, ist dabei aber lecker malzig und etwas brotig, nicht zu herb und bringt vor allem eine enorme Süffigkeit ins Spiel. Alles in allem erinnert es in seinem Charakter stark an das von mir auch hochgeliebte Bayreuther Aktien Landbier, was niemand ernsthaft schlecht finden kann. Es ist eher noch einen Tick süffiger. Auf jeden Fall bringt es keine übertriebene Bitterkeit von zu viel Dunkelmalz mit, sondern bringt die Ausgewogenheit genau auf den Punkt. Wirklich überlegen ist das Aktien Landbier nur noch dadurch, dass es keinerlei Kater macht, wogegen das Einbecker „nur“ auf dem Niveau eines guten Premiumbieres liegt.

Preis:  8 Punkte
Wer jetzt denkt, dass es einem für diesen Genuss Dukaten aus den Ärmeln regnen muss, der liegt glückerlicherweise völlig daneben. Hier in Göttingen liegt die 20er (Achtung! In Worten: Zwanzig) 0,33er Kiste zwischen 9 und 10€! Ich weiß nicht, in welchem Umkreis das Bier zu haben ist und wie teuer es dann wird, aber hier – und nur darauf kommt’s mir natürlich an – ist es ein Preis-Leistungs-Kracher.

Flasche:  6 Punkte
An und für sich habe ich gar nichts gegen die Flasche, das Design ist einfach und hübsch. Leider gibt es das Dunkel ausschließlich im 0,33er Hohlglas. Das macht ein kleines bisschen wehmütig.

Fazit:  8,75 Punkte
Ich musste die Wertung im Nachhinein etwas korrigieren, als mir die 20er-Kistengröße klar wurde. Trotzdem ist das Bier sehr lecker und günstig, oder um es kurz zu sagen: Einbecker Dunkel ist mein neues Hausbier. Punktum.

Unbedingte Empfehlung

Pasta alla Cozze

Posted in Essen & Trinken on 1. November 2011 by Herr Grau

Nachdem wir glücklich festgestellt haben, dass keiner unser infantiles Gekicher anhand des Titels mitbekommen hat, kann der erste Seefrucht-Artikel überhaupt in diesem Blog seinen Lauf nehmen. Eigentlich wollte ich Venusmuscheln (Vongole), konnte aber nichts finden, als ein alleinstehendenfreundliches 1kg-Paket Miesmuscheln. Nun denn, die Zubereitung ist die selbe, ich kenne um genau zu sein nur eine Umgangsform mit Muscheln: Zwiebelwürfel in Olivenöl anschwitzen, etwas Knoblauch und Chili dazu und die Muscheln hinein. Weißwein angießen, Hitze auf, Deckel druff. Die Muscheln sollten vorher gut abgespült werden, sonst knirscht es später schön zwischen den Zähnen undoder schmeckt fischig-abgestanden. Muscheln, die bereits geöffnet sind, haben ihr Leben hinter sich und sind zu nichts mehr zu gebrauchen. Wer nicht auf Muschelvergiftung steht, wirft sie weg. Man möge sich nicht davon abschrecken lassen, dass die Miesmuschelzubereitung erst riecht, als würde man frisch geernteten Urinstein aufkochen. Gewöhnungsbedürftig, aber der olfaktorische Obulus vergeht auch wieder. Ich persönlich gebe dann noch ein bisschen Sahne dazu und lasse es einkochen, man könnte die Sauce aber auch mit kalter Butter montieren. Salz, Pfeffer und gehackte Petersilie runden das Ganze ab. Pasta mit etwas Pastawasser dazu geben, zuende ziehen lassen. Wie immer spielt das Muschelfleisch gar keine so tragende Rolle, der Sud aus den Muscheln ist viel wichtiger. Ich mag es trotzdem, sodass gerne mal die Nudeln ein bisschen kalt werden, während ich die Schalentiere nach Waidmannssitte aufbreche und dann genieße, was einige Leute sicher angeekelt als radioaktives Weltraumgemüse verschmähen.
Ist aber lecker.