Reisebericht – Rom
Er war in Rom. Da man jedem guten Menschen das Gleichtun nur wärmstens empfehlen kann, war es für mich ein Selbstverständliches, meine Erfahrungen, Empfehlungen und Fehler kurz festzuhalten, auf dass der aus der Ferne die ewige Hauptstadt noch Anschmachtende aus ihnen seine wohlfeile Lehre zu ziehen vermöge. Allen anderen mag dieses kleine Reisejournal zur Kurzweil gereichen. Vorneweg bleibt zu sagen, dass ich es auch für Leute lesbar haben wollte, die noch nicht jeden Stein der Stadt auswendig kennen. Ich bitte daher zu entschuldigen, wenn ich scheinbar Offensichtliches gut ausgeleuchtet und in bunten Farben ausbreite.
Um dem gräulichgrauen Frühherbst des Weserberglandes und dem sich ebenso gestaltenden Alltag der Dronenarbeit des modernen Medizinerdaseins zu entfliehen, beschlossen die BEFAZ (beste Freundin aller Zeiten) und ich, unser Heil in der Flucht zu suchen. Ich war seinerzeit mit dem Abiturjahrgang schon einmal in Rom gewesen, von der Stadt verzaubert worden und war von der festen Erkenntnis beseelt, dass die damalige Kurzbeschau der Stadt bei weitem nicht gerecht geworden war und wiederholt gehörte.
So begab es sich dann also auch, dass wir eines viel zu frühen Montagmorgens in der großzügigen euklidschen Leere des Düsseldorfer Flughafen saßen und die Zeit totwarteten. Für den, dem das Geschäft des kommerziellen Fliegens eher fremd ist ( – also auch mir, wie sich später noch recht deutlich zeigen wird -), sei noch einmal kurz ventiliert, wie es sich damit hat: Ein Flughafen ist ein großer, toter Raum, in dem traurige Leute sinnlose Wartezeiten erdulden, um dann schließlich nach einem erklecklichen Hürdenlauf in einem Stahlrohr verkorkt dem Wunder der menschlichen Aviation unterworfen zu werden. Das Ganze wird von dem Lametta eines Sondervokabulars umschmiegt, verzweifelt den Vorgang seiner offensichtlichen Trivialität zu entheben versuchend. George Carlin hat einmal angemerkt, es sei schon reichlich geschmackos, in Verbindung mit Fliegen den Begriff „Terminal“ zu verwenden. Dass dieses ganze Gebrabbel überflüssig ist wie ein Kropf, braucht man eigentlich wirklich nicht gesondert betonen. Aber zurück zu der Geschichte, bevor ich mich in zu ausgiebiger Nörgelei verstricke: Man muss also zwei Stunden vor Abflug einchecken und sein Luggage droppen ( – ich bitte darum, alle kursiv gedruckten Worte in möglichst überbetontem Englisch zu lesen). Wenn man das erledigt hat, verfügt man über eine Bordkarte und stellt fest, dass man leider seine gesammelten Was Ist Was-Bände daheim vergessen hat und jetzt anderthalb Stunden gar nichts mehr tun kann. Man flucht kurz Gott und fügt sich seinem Schicksal. Eine halbe Stunde vor Departation geht es durch die immer wieder spaßige Security, wo beispielsweise ein Mensch in einer anderen Schlange lautstark und wiederholt beteuert, dass er keinen Gürtel trüge, bis er schließlich von zwei erwachsenen Männern vom Gegenteil überzeugt werden muss und schließlich auch wird. Man kann in ihren Augen sehen, dass sie die Erkenntnis schmerzt, dass es DAS ist, womit sie ihr Geld verdienen. Jetzt befindet man sich in der Boarding Area, wo man Kurzweil darin finden kann, wie Menschen, die es offensichtlich aus weitgehend eigener Kraft in ein geordnetes Leben geschafft haben, daran scheitern, sich in Gruppen A bis D zu teilen, diese Buchstaben in die richtigen Reihenfolge zu bringen und dann in ebendieser durch ein Törchen (Gate, der Vollständigkeit halber) zu laufen. Zugegebenermaßen – die letzten Minuten vor dem Boarding vergehen schnell. Alles ist sehr bunt und der auf Privatfernsehen konditionierte Mensch fühlt sich wohlig abgelenkt.
Schließlich darf auch man selbst an dem lustigen Partyspiel der Flugzeugbesteigung teilnehmen. Profitipp: Betrunken macht es doppelt Spaß. So .. an dieser Stelle ist es vielleicht jetzt andem, aus dem Erklärbärenmodus in die private Erzählung zu wechseln. Ich will ja auch nicht zu schlimm langweilen.
Zuerst einmal bin ich positiv überrascht: Wir haben bei Air Berlin gebucht und meinen Erwartungen zum Trotz werden wir nicht in eine abgemusterte Antonov geführt, sondern nehmen in einem formschönen Airbus A321-211 (Jaha! Extra recherchiert für den Flugzeugconnaisseur unter den Lesern) Platz. Wenn man die 1,90m überschreitet, ist man von der Generalerwartung, bequem zu sitzen, sowieso geheilt. Ich darf aber alle anderen großen Menschen dahingehend beruhigen, dass ich mich in den Sitz schnallen konnte, ohne vorher brutales Origami gegen meine eigenen Gliedmaßen richten zu müssen.
Der Flug selbst ist mit Abstand das Angenehmste am Geschäft des Fliegens und nimmt mit etwa 1:45 Stunde den geringsten zeitlichen Anteil an der Reise. Hochgeschwindig und relativ zielgerichtet wird man über den Alpenkamm katapultiert und findet sich eh man sich’s versieht mit einem komplimentiven Milchschokoladenherz der Air Berlin in der Hand in Fiumicino Airport wieder, dem größeren der zwei römischen Flughäfen, und nimmt dort dann mit etwas Glück auch sein Gepäck wieder in Empfang. Fortuna war mit uns – noch.
Nun ist der Flughafen 34km von der eigentlichen Stadt weg und hat damit deutlich weniger mit ihr zu tun als beispielsweise Düsseldorf mit Wuppertal. Um genau zu sein, sitzt man ziemlich im Nirgendwo und ist jetzt auf den örtlichen Transfers angewiesen. Geld muss man ausgeben, es fragt sich nur noch, wie viel. Die günstigste aller Varianten sind die Busse, allen voran Terravision. Wenn man sie im Netz bucht, kommt eine Fahrt für 4€, vor Ort sind es 6€. Die Busse fahren unregelmäßig, aber etwa alle vierzig Minuten. Sie sind sauber, klimatisiert und brauchen bei gutem Verkehr etwas weniger als eine Stunde. Auch dieser Punkt wird an späterer Stelle noch einmal Bedeutung erlangen, aber dazu kommen wir noch… Für vierzehn Festgeldeinheiten pro Kopf befördert einen in halbstündlicher Taktung alternativ der „Leonardo Da Vinci“-Express in 35 Minuten direkt zum römischen Hauptbahnhof. Als Zug ist er naturgemäß nicht vom Verkehr abhängig, was in der in ewiger Gefahr eines Verkehrsinfarkts schwebenden Stadt Rom ein unschätzbarer Vorteil ist. Ein Vorteil übrigens, der – das will ich noch mal gesondert betonen – Taxis ebenfalls fehlt. Lasst euch keinen Quark von Anthony Bourdain erzählen (The Layover – Rome): Die Taxis sind nicht besser als der Expresszug, sondern ausnehmend langsamer und nur die bessere Alternative, wenn man unter einer ausgewiesenen Soziophobie leidet. Der Vollständigkeit halber: Römische Taxis bringen einen für 48€ Festpreis zur Stazione Termini, dem Hauptbahnhof. Sollte man diese Beförderung wünschen, so sollte man unbedingt auf die Taxiplakette der Stadt Rom achten. Frei Taxis oder die mit Zulassung anderer Gemeinden (bspw. Fiumicino) sind nicht an den Festpreis gebunden und kosten meistens mehr als 60€. Wie immer in Rom gilt: Wer mit dem Onkel mitgeht, der einen vor der Schule ansalbadert, ist selbst schuld.
So oder so wird der überwiegende Teil der Reisenden irgendwann in Termini ankommen. Wie jeder größere Bahnhof verströmt auch er den charakteristischen Charme einer abgewetterten Baulatrine, über die kürzlich mal jemand halbherzig mit dem Kärcher gegangen ist. Man lässt ihn instinktiv so schnell wie möglich hinter sich. In unserem Fall entstiegen wir dem Bus, krallten unsere Koffer und machten uns in Richtung Hotel auf. Glücklicherweise hatten wir es nicht weit: Direkt hinter dem Bahnhof ging es in eine der Querstraßen, an deren Ende das Hotel Gabriella liegt, wo es sich mit zwei anderen Hotels einen Eingang teilt. Man merkt früh, was das Hauptgeschäft der Stadt ist. Auch ist man, noch bevor man den Eingang der Bleibe nur erreicht hat, schon von zwei Straßenhändlern aus Bangladesch und dem Kellner einer windigen Restaurantimitation angesprochen worden, ob man ihnen nicht sehr unüberlegt viel Geld schenken wolle. An diesem Punkt sind wir allerdings schon deutlich mehr als sieben Stunden unterwegs. Der kleine Optimist in mir hatte wieder mal völlig vergessen, dass Reisezeit auch gerne mal Flugzeit mal vier sein kann. Ergo treibt es uns wie an der Schnur gezogen in unser Hotel, wo wir wie vom Klavier erschlagen auf das Bett fallen und erst mal eine verdiente Runde knacken.
Das Hotel.
Der Übersichtlichkeit halber schreiten wir jetzt mal zu einem milden Kontiuitätsbruch und handeln einmal das Hotel ab, sodass es dann nie wieder Thema sein muss. Wie bereits erwähnt liegt das Gabriella nur einen kräftigen Steinwurf vom Hauptbahnhof entfernt am Ende der Via Milazzo. Naturgemäß ist das keine „ruhige Gegend“ in irgendeiner Art des Wortsinns, aber auch deutlich weniger laut und umtriebig, als man wohl denken würde. Es handelt sich um ein kleines Etablissement im ersten Stock, das privat von einer Familie geführt zu werden scheint. Die Zimmer sind kleiner, als die Bilder im Internetz es suggerieren, aber das ist weniger Kritik als vielmehr ein Kopfnicken in Richtung des Fotographen, der seinem erklärten Auftrag alle Ehre gemacht hat. Es ist aber alles sauber und gemütlich. Die Kritikpunkte sind an einer Hand abzählbar: Die Abdichtung der Duschwanne hatte sich wohl verabschiedet, sodass eine Überflutung des Badezimmers nicht immer sicher verhindert werden konnte. Die Bettdecke war in bester italienischer Manier nur eine komische Gardine. Die Haushaltsarbeiten des Hotels begannen für meinen Geschmack recht früh und akustisch nicht unbedingt dezent. Und – und darüber habe ich mich am meisten geärgert – W-LAN ist vorhanden, aber nicht frei, sondern mit 3€ pro Stunde unverschämt teuer. Ich habe aus Trotz lieber für das Daten-Roaming meines persönlichen Telekommunikationsausbeuters bezahlt, als mich darauf einzulassen. War im Endeffekt sogar tatsächlich günstiger, nicht dass mich das abgehalten hätte. Positiv hervorzuheben ist, dass der Zimmerservice wirklich erst kommt, wenn man das Hotel verlassen hat und den Raum sehr schön wieder herrichtet. Das haben wir als extrem angenehm empfunden. Alles in allem also keine schlechte Bleibe, deren zentrale Lage für uns immer wieder ein sehr angenehmer Faktor war. Aber Spiel nach oben ist sicherlich.
Wir erwachten am frühen Abend und gönnten uns erst einmal eine ausgiebige Dusche (gefolgt von einer ausgiebigen Aufwischung). Dass wir keine Lust auf gewaltige Exkursionen hatten, versteht sich irgendwie. Wir wollten jetzt nur noch gut essen, einmal tief durchatmen und wieder dem Schlaf der Gerechten anheim fallen.
Jetzt muss man wissen, dass ich die ganzen großen Dinger in Rom schon gesehen habe und dass mich auch schon länger die Erkenntnis heimgesucht hat, dass es wenig Schlimmeres auf Dere gibt als die Touristenhölle. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir jeden Tag in Cafés und den Gärten der Villa Borghese zugebracht, nur liebevoll unterbrochen von der exzellenten römischen Küche. Und obgleich ich eine Obligation meiner Mitreisenden gegenüber hatte, ihr die in Rom dichtgedrängten weltbekannten Exempel für architektonisches und künstlerisches Grandeur zu zeigen und das Ganze mit wohl ausstaffiertem Halbwissen zu unterlegen, wie es auch mir dereinst zuteil geworden war, so war dieser Urlaub für mich vor allem eines: Eine kulinarische Erlebnisreise. Entsprechend kam ich, guter Deutscher der ich bin, natürlich beileibe nicht unvorbereitet. Ich hatte mir aus dem Roma-Antiqua-Forum – eine weitaus bessere Quelle übrigens als die von Trotteln überlaufenen Restaurantbewertungsportale – eine große Liste mit guten Restaurants herausgeschrieben, aus der wir jetzt, bzw. nachdem ich ihre Lokalisierung herausgefunden und auf unserem Stadtplan (Welcome Roma Map – liegen überall umsonst aus und erübrigen den Kauf jedes anderen Stadtplans zuverlässig!) eingezeichnet hatte, nach Lust und Laune aussuchen konnten.
Die Wahl fiel schließlich auf das Da Armando al Pantheon. Es liegt kaum zehn Schritte von besagter Kuppelkirche entfernt, was eigentlich immer ein schlechtes Zeichen ist: Von Restaurants direkt an den Sammelbecken der Touristen sollte man sich eigentlich dringlich fernhalten. Nun war mir schon fernmündlich der Verdacht sauber ausgeräumt worden, sodass wir nach einem (der noch vorherrschenden Unkenntnis der Buslinien geschuldetem) strammen Fußmarsch zehn Minuten vor abendlicher Wiedereröffnung um 19Uhr bereits vor der Tür standen und nach Portaleröffnung auch die ersten waren, die das Refektorium zu betreten erlaubt waren. Und gutes Ding, das! Denn in dem kleinen Speisesaal finden sich nicht allzu viele Tische – und die sind entweder reserviert oder nach einem unaufmerksamen Zögern samt und sonders vergeben. So durften wir aber in den heimeligen Räumlichkeiten Platz nehmen und genießen, was denn folgte. Die Bedienungen ignorierte freundlich meine jämmerlichen Versuche, mit meinem Schulitalienisch einen Pappenstiel zu gewinnen und parlierte in fließendem Englisch. Wir saßen kaum zehn Sekunden, da war die Anbracht von Wasser schon passiert – so muss das laufen. Es folgten die Karten auf dem Fuße, die Tagesangebote wurden mündlich übermittelt und klangen allesamt deliziös. Wir blieben trotzdem in der Umfriedung der Karte.
Vorneweg teilten wir uns Bruschetta alla Serafini (Lardo, Walnüsse, Wachtelei und schwarze Trüffel– 9€). Das Brot ist kein normales römisches Weißbrot, sondern von einer rustikaleren Machart mit einem Anteil Vollkornmehl. Die Kruste ist kräftig, aromatisch und auch sonst einfach elysisch. Nu ist ja etwas mit Lardo und Wachteleiern irgendwie schon nicht zu versauen. Aber die handwerkliche Perfektion besticht klar: Der Lardo ist kurz angegrillt, sodass er leicht schmilzt, das Ei ist auf den Punkt weichgekocht, sodass sich der Dotter warm und samtig über dem Brot verteilt. Und der Tag, an dem das nicht mit Trüffeln zusammenpasst, muss auch noch kommen. Wir sind beide geständige Pastafanatiker und verzichten regelhaft auf Piatti Secondi zugunsten zweier Pastagerichte – nur schon mal als Warnung, das wird ab jetzt zum dauerhaften Thema dieser Berichte… Ich wählte Cacio e Pepe und Fräulein Carbonara (beides m.E. 10,50€). Was folgte – man entschuldige mir das nassforsche Vorgreifen -, ist die beste Pasta, die wir in Rom überhaupt haben würden. Wer mich kennt, wird frenetisch nicken, wenn ich noch mal unterstreiche: Ich habe hohe Standards. Lächerlich hoch. In Deutschland kann ich nirgendwo zufrieden italienisch essen außer daheim. Hieran habe ich aber rein gar nichts auszusetzen. Die Nudeln waren genau auf den Punkt, die Cacio e Pepe samtig und mit nicht zu wenig Pfeffer und die Carbonara ein Traum in Goldgelb. Die Freundin guckt verzweifelt und sagt, dass sie das wohl jetzt nie wieder irgendwo wird essen können. Die Teller gehen blitzeblank in die Küche zurück. Zum Nachtisch ließen wir uns Tiramisu und ein Stück Torta antica Roma (beides 7,50€) geben. Die Torta ist ein sehr rustikaler Streuselkuchen mit Himbeermarmeladenfüllung, das Tiramisu eine Variante, die nicht viel mit dem uns bekannten und für mich sehr stark formenklar definierten Dessert zu tun hat – eine Sache, die uns allerdings noch häufiger in Rom begegnen wird. Vielleicht sollte man in Rom einfach keine venetischen Dolci bestellen… Hier muss ich dann allerdings sagen: Beides lecker, aber keine Kracher. Wir stimmen überein, dass man sich das gut sparen kann und lieber schön ein Eis danach essen gehen sollte.
Nach einem retrospektiv völlig überflüssigen Spaziergang zurück (wir laufen direkt an der Buslinie nach Termini entlang und es müssen uns etliche Busse überholt haben) fielen wir in einen langen und wohlverdienten Stupor.
Der Dienstag bringt die große Stadterkundung mit sich. Es gelang mir endlich, die lebenswichtigen Buslinien zu identifizieren und so brachen wir am frühen Mittag erneut in Richtung Centro Storica auf, wo unser Mittagessen in Form von römischer Pizza auf uns wartete. Auserkoren hatten wir das Dal Paino: Die Pizzeria vom Sohn des Besitzers der wahrscheinlich bekanntesten Pizzeria Roms, Baffetto, auf die ich des manchmal dort herrschenden Andrangs und der damit verbundenen Iss-und-mach-dich-vom-Acker-Mentalität wegen wenig Lust hatte. Das Dal Paino sieht zwar ein kleines bisschen abgerissen aus, war aber ein weiterer Glücksgriff: Die Pizzen (Pizza Prosciutto und Pizza Caprese) waren so exzellent, dass ich mich sofort wieder in die römische Pizza, die ich so lange nicht gehabt hatte, verliebt habe: Sie wird anders als ihre Schwester aus Neapel nicht ausgezogen, sondern ausgerollt, wodurch sie extrem dünn wird. Der Rand geht kaum auf und wird sehr knusprig, außerdem ist er recht knapp, da der Belag weit nach außen gezogen wird. Dass das ganze bei Dal Paino im Holzofen gebacken wird, muss ich nicht extra betonen, oder? Das Preisniveau ist dabei absolut bodenständig, wir haben zu zweit für zwei recht teure Pizzen und zwei Flaschen Wasser inkl. Gedeck 25€ bezahlt. Und nur weil die Pizza sehr dünn ist, muss man nicht denken, man würde davon nicht satt – im Gegenteil: Abends hatten wir immer noch Probleme, unser Essen aufzubekommen…
Und das, obwohl nach dem Essen stramm marschiert wurde. Unser Weg führte uns quer durch die Innenstadt, über die Piazza Navona, wo sich der derart inklinierte Tourist malen lassen oder eines der vielen gleichen Bilder von fliegenden Händlern erwerben könnte, vorbei am Palazzo Madama, erneut am Pantheon entlang und weiter zu Tempio Adriano. Auf dem Weg stolperten wir in einer Seitenstraße zufällig über eine kleine Trattoria, die Walderdbeeren und frische Pasta im Schaufenster hatte. Wir hatten zwar gerade erst gegessen gehabt, dieses Bild aber blieb uns in Erinnerung, sodass wir später dorthin zurückkehrten – aber dazu später mehr. Es blieb vor allem mal wieder die Erkenntnis stehen, dass man Rom zu Fuß erkundet. Es ist kleiner als man denkt und hinter jeder Straßenecke tut sich ein neues Wunder auf. Es hat so viele großartige Gebäude, dass die meisten nicht mal als Sehenswürdigkeiten gelten, obgleich sie jeder anderen Stadt alleine schon zur Attraktion gereichen würden. So etwas ist nicht planbar, so etwas muss wachsen – und das geht einfach nur, wenn eine Stadt über Jahrhunderte extrem reich und der Mittelpunkt der Welt ist.
Unser Weg hatte weiter die Stationen Palazzo Chigi, Galleria Sciarra, Fontina di Trevi und endete schließlich an der spanischen Treppe, wo ich zu meiner Schande Opfer einer Straßenmasche wurde, vor der ich deshalb kurz warnen will:
Die Bangladeschis suchen sich ein Paar und begrüßen einen überschwänglich. Ein Händedruck baut schnell einen schwer wieder abbrechbaren Kontakt auf und sofort wird einem unter Komplimenten der mitgebrachten Dame ein Bund Rosen in die Hand gedrückt. Dann wollen sie allen ersten Beteuerungen zum Trotz natürlich Geld. Egal, wie viel man ihnen gibt – wir machten einen Euro los, aber ich habe auch durchaus Leute erheblich mehr geben sehen -, danach nehmen sie einem alle Rosen bis auf eine wieder ab und verschwinden sofort wie vom Winde verweht. Ist ja nicht so, als ob ich meiner Begleiterin nicht eine Rose gekauft hätte, wäre sie ganz normal angeboten worden – aber diese Mogeleitaktik geht mir so gegen den deutschen Zeiger, dass ich mich richtig darüber ärgere, dem Typen nicht mal die Levithen gelesen oder die Masche umgedreht zu haben. Nicht dass es nicht sicherlich arme Schweine sind, die sich mit diesen Dingern ein kärgliches Taschengeld dazu verdienen würden – trotzdem. Ich kann die inhärente Unehrlichkeit der Art und Weise einfach auf den Tod nicht leiden. Mit etwas zur Missmutlichkeit verhagelten Laune nahmen wir die Metro zurück nach Termini und kehrten in unsere Basisstation zurück, wo ein nettes kleines Nickerchen auf uns wartete – wir waren schließlich mal wieder (meinen Kalkulationen nach) über 4km zu Fuß gelaufen. Viel für so degeneriertes, arbeitsfaules Pack wie uns.
Abends in Rom muss natürlich gespiesen werden, das ist ja klar. Also schwangen wir uns wieder in den Bus und suchten das „La Danesina“, das sich nur wenige Dutzend Meter vom Dal Paino finden sollte. Schließlich beschlossen wir, dass „Fattoincasa – La Danesina di Annalisa“ dem gesuchten Objekt nah genug kam und kehrten ein. Es ist ein freundlicher Laden, der innen im Gegensatz zu vielen anderen Trattorien recht hell und schlicht gehalten ist. Die Bedienung war äußerst zügig und freundlich und es herrschte eine sehr lässige Atmosphäre, auch unter den (ausnahmslos äußerst tätowierten) Kellnern und der Besitzerin hinter der Theke. Generell scheint es sich weniger um ein traditionelles Restaurant zu handeln, als einen „Hang Out Spot“, wo man gut den ganzen Nachmittag Wein trinken und schnacken kann und eventuell unter anderem auch sehr gut isst. Wir teilten uns Bruschette miste vorweg. Meiner zunehmend schwindenden Erinnerung nach gab es geröstetes Brot mit Tomate & Mozzarella, gerösteten Auberginen, Auberginenpaste, gehackte Leber .. und noch etwas, das mir nicht mehr einfällt. Einige davon schmeckten uns recht gut, andere waren guter Durchschnitt. Zur Hauptbefriedigung gab es für mich Bucatini all’Amatriciana und für mein Gegenüber Spaghetti alla Gricia. Positiv: Die Pasta war auf den Punkt al dente. Für meinen Geschmack war die Amatriciana-Sauce erstens viel zu viel und zweitens zu tomatenlastig und auch zu sauer. Der Gricia mangelte es an Pecorino und der Guanciale war zu kross gebraten. Die Kritik ist auf hohem Niveau, das will ich noch einmal betonen, aber dennoch war da durchaus noch einiger Spielraum nach oben. Es machte sich auch noch deutlich die Pizza vom Mittag bemerkbar, meine Mitstreiterin kapitulierte ohne Dessert. Ich rang mich noch zu einem Tiramisu durch, was mit einer weiteren sehr freien Interpretation quittiert wurde: Die Creme dieses Desserts hatte ein deutliches Zitronenaroma und alle Kriterien einer leichten Käsekuchenfüllung: Quarkbasis lässt grüßen. In Erinnerung geblieben ist mir, dass wir mit etwa 23€ erstaunlich günstig weg kamen. Es kann allerdings durchaus sein, dass dabei eine unserer Wasserflaschen auf der Rechnung fehlte, was mir erst später aufging.
Danach ging es mit kurzen Umwegen zurück ins Hotel in das geduldig wartende Bett.
Mittwoch stand der lange von mir mit kindlicher Freude antizipierte Besuch der Vatikanischen Museen an. Wir machten uns am späten Vormittag mit der Metro in Richtung Vatikanstaat auf und erreichten den auch relativ problemlos nach kurzer Zeit. Dort sprach uns ein Guide in exzellentem Englisch an, gab und Informationen zu Öffnungszeiten und allem, worauf man sonst noch achten muss (- wie kann es eigentlich immer noch Leute geben, die mit Minirock und Spaghettiträgertop in die Sixtinische Kapelle wollen?…) und bot uns für 40€ pro Person eine persönliche Führung mit Überspringen der Warteschlangen vor den Museen und auch dem Petersdom an. Wir überlegten das Ganze ernsthaft, lehnten dann aber unserer Zwiebellederbrieftaschen halber ab – im Endeffekt vermutlich richtigerweise. Denn so richtig die allermeisten Informationen waren, die uns er uns gegeben hatte, die Wartezeiten hatte er aus Verkaufsgründen deutlich übertrieben. An diesem Tag hatten wir das Glück, kaum drei Minuten warten zu müssen, um in die Museen zu kommen – die Rede war von einer Dreiviertelstunde gewesen.
An dieser Stelle gebricht jetzt ein bisschen die Wortgewalt. Der Versuch, die Vatikanischen Museen mal eben in ein paar Sentenzen oder überhaupt nur in Worten zu beschreiben, ist zum Scheitern verurteilt. Das erbricht sich zwangsweise nur als kaltes Abbild eines Schattens einer entfernten Ahnung. Ich halte die Museen kurz und gut für die eine wichtigste Sammlung von Kunst in der gesamten Welt. Da können Luvre und MOMA dreimal beleidigt einpacken, vor allem – aber nicht nur – der Sixtinischen Kapelle wegen, die das Herz der Museen bildet und ohne weiteres das größte künstlerische Monument eines einzelnen Menschen überhaupt sein könnte. Zumindest ich habe noch nichts Beeindruckenderes gefunden. Wer das steingewordene Zeugnis Michelangelos Willens und seines Genies nicht wenigstens einmal im Leben gesehen hat, der hat es mit größter Sicherheit vollends verschwendet.
Die Schlange vor dem Petersdom nahmen wir nach dem Museumsbesuch kurz in Augenschein und entschieden uns augenblicklich gegen den Besuch. Zwar sehen die Schlangen immer etwas mehr aus, als sie sind, aber trotzdem hätten wir sicher eine ganze Zeit gestanden. Wir waren erstens recht totgeschlagen nach etwa fünf Stunden Museumsbesuch und zweitens ist der Petersdom weniger toll, als einem das häufig glauben gemacht werden will: Er ist das beste Beispiel dafür, dass man auch einer Materialschlacht Wagner’scher Ausmaße und großem Kunsthandwerk zum Trotz das Gefühl einer deplatzierten Bahnhofshalle bekommen kann, wenn die architektonische Maxime nicht Ästhetik sondern Megalomanie ist. Wir ließen uns lieber ein weiteres Nachmittagsschläfchen im Busen unseres Bettes gefallen, das irgendwie zwischen vier und sechs deutlich bequemer zu sein schien als des Nachts…
Der Abend brachte uns zum Vatikan zurück. La Vittoria hieß die Adresse, eine Trattoria im Schatten des Petersplatzes, die sicherlich nicht unbekannt ist. Eine Querstraße weiter lägen auch noch Quattro Mori und La Frusta für denjenigen, der Alternativen sucht. Wir blieben aber bei der Empfehlung und kehrten – mit retrospektiv unnötiger Reservierung – am frühen Abend dort ein. Wir genossen eine Charcuterie-Platte vorweg, die zwar recht spartanisch angerichtet aber sehr lecker war, für mich kamen danach Fettucine alla Vittoria, frische Nudeln in einer klaren Fischsauce mit Lachs, Pilzen und rotem Kaviar, was mir sehr gut schmeckte, meine Begleitung entschied sich – gegen meinen expliziten Rat – für Tortellini al Ragú, was wirklich nicht beeindruckte. Ragú ist auch so eine Sache, die man anderswo scheinbar besser essen kann, keine klassische römische Spezialität. Ein bisschen Enttäuschung kann ich hier aber nicht verhehlen. Was auf der Karte steht, das sollte man auch ordentlich machen, ob man es für Touristen draufgesetzt hat oder nicht. Dessert sparten wir uns, da wir noch eine Rechnung mit den Eisdielen der Stadt offen hatten, die wir bisher sträflich missachtet hatten. Da meine Freundin sowieso noch einmal zum Trevi-Brunnen wollte, um ihrem Aberglauben Tribut zu zollen, endeten wir schließlich direkt dort in einem zufällig ausgesuchten Etablissement, der Gelateria Artigianale Pasticceria Il Cantagalli (Via della Stamperia 83), wo wir ein zwar recht kostspieliges aber wirklich und wahrhaftig herzzerreißend exzellentes Eis genossen. Wir begriffen allerdings beide zu spät, dass in Rom nicht in Kugeln gehandelt wird, sondern für einen Festpreis eine beliebige Eiskombination zusammengespachtelt wird. Zum Zeitpunkt der Erkenntnis hatten wir bereits je ein Eis aus nur einer Sorte in der Hand. Naja, man kann wahrlich schlimmere Fehler machen. Im Endeffekt haben wir beide bereut, nicht mehr Eis gegessen zu haben, denn Eis kann der Römer wirklich gut.
Es folgte Rückkehr zum Hotel und – nach einem Bier in einer Bar um die Ecke (5€ für 0,66l Bier ist zwar nachvollziehbar, aber immer noch sehr happig) – der begeisterte Sprung in Morpheus Arme.
Der letzte volle Tag in Rom nahm seinen Anfang mit einer Besichtigung des Colosseums. Da wir uns zum Kauf eines „Roma Pass“ entschieden hatten, war diese nicht nur umsonst, wir durften auch die bemerkenswert lange Schlange umgehen und direkt eintreten. Im Nachhinein sehr beruhigend, denn Kosten und Zeitaufwand stehen selten so im Missverhältnis wie hier. Ja, das Colosseum ist alt und groß und halbwegs erhalten, aber im Prinzip läuft man zehn Minuten darin herum, zuckt die Schultern und fragt sich, wo es die nächste Tüte Gummibärchen gibt. Wenn man am Vortag die Sixtinische Kapelle gehabt hat, ist vielleicht einfach die Begeisterungsfähigkeit etwas taub, aber ich hatte das schon von meinem ersten Besuch so in Erinnerung und das Gefühl bestätigte sich wieder: Man kann besser zwei oder drei der hunderten aus mundgelutschtem Carara-Marmor gebauten Basiliken oder Kirchen im römischen Stadtgebiet anschauen und hat am Ende deutlich mehr aus seiner Zeit gemacht, nicht gewartet und kein Geld dafür bezahlt. Aber sei’s drum. Einmal gesehen braucht man das wenigstens in seinem Leben nie wieder wiederholen. In einem Anfall selten orientierungslosem Hin- und Hergelaufes vernichteten wir sodann einen guten Teil unserer begrenzten Kräfte auf der Suche nach dem Forum Romunum, das wirklich buchstäblich direkt neben dem Colosseum liegen .. müsste. Ein Netz aus Absperrungen und noch nicht in Betrieb genommenen Kassenhäuschen legt den Schluss nahe, dass das wohl bald auch eine Sache sein wird, die man nicht mehr frei besichtigen kann. Und um das ganze ansprechend abzurunden, ging ab da auch erst mal alles schief, was schief gehen konnte.
Eine Station stand nämlich noch auf meiner Liste von Restaurants, die ich un-be-dingt besuchen wollte: Die Antica Schiacciata Romana (Via Folco Portinari 38) in Trastevere. Pizza fasziniert mich. Das mystische Wirken, das nötig ist, um einen guten Pizzateig zu machen, kann mich nächtelang wach halten. Entsprechend war meine Vorfreude: Hier, nämlich, sollte der antike Vorfahre der Pizza serviert werden, dicker, brotiger und fluffiger als das bei römischer Pizza eigentlich üblich ist. Und all dem nach, was es darüber vorher zu lesen gab, sollte diese Kunst hier auf wahrlich beachtlichem Niveau praktiziert werden. In aller Kürze: Ich war wie ein Kind, dem gerade jemand gesagt hat, dass Geburtstag, Weihnachten und eine Led Zeppelin Reunion dieses Jahr gleichzeitig auf morgen fallen. Von Termini aus sollte es eine Buslinie geben, die einen nach Trastevere bringt, ein Stadtteil im Westen Rom, in dem ich bis dato noch nicht gewesen war. Es fing damit an, dass dieser Bus nicht existierte. Er war einfach nicht da. Runde um Runde der Linien fuhren an uns vorbei, nur unser Bus war nicht dabei. Lediglich dass auch eine größer werdende Menge Leute auf das gleiche wie wir warteten, stärkte in uns den Glauben, dass wir nicht gerade etwas ganz furchtbar falsch machten. Die Lösung war schließlich so italienisch, wie sie nur sein konnte: Eine aufgebrachte Nonna ging zu einem gerade angekommenen Busfahrer einer anderen Linie, der dann in kurzem Prozess dazu genötigt wurde, die Nummer auf seinem Bus zu ändern und jetzt einfach seine eigentliche Route zu ignorieren und die unsere zu fahren. Der Westfale in mir war beeindruckt. So ein Gedankenkonstrukt existiert für den deutschen Busfahrer gar nicht. So fuhren wir denn schließlich mit einer Stunde Verspätung Richtung Trastevere. Und mir wurde das erste mal vor Augen geführt, dass Rom Schattenseiten hat. Die Stadt ist wunderschön, an jeder Ecke, geradezu surreal schön beizeiten. All die Leute, die die Zahnräder dieser Touristenmetropolis am Laufen halten, wohnen aber natürlich nicht dort. Die billigen Arbeitskräfte werden ausquartiert, und zwar unter anderem eben nach Trastevere. Ich hatte die Notwendigkeit dieser Tatsache bis zu dem Punkt selig ignoriert, umso deutlicher traf sie mich jetzt: Innerhalb von zehn Minuten waren wir aus dem Hochglanzprospekt in ein armes, abgerissenes Zerrspiegelbild gefallen. Das einzige, das mich bei der Stange hielt, war die nymphische Versprechung der Schiacciata. So erduldete ich auch, dass wir wegen völlig irreführender Haltestellennomenklatur anderthalb Kilometer von unserem Ziel aus dem Bus hüpften und dann durch die Mittagshitze in Richtung des Restaurants laufen mussten. Das wir, nebenbei, ohne die Naviagation meines Handys nie gefunden hätten. Und das – der Leser ahnt es wahrscheinlich schon am zunehmend düster damokläischen Tonfall – geschlossen war (erst offen ab sieben Uhr abends). Dass in dem Moment auch der letzte Rest meiner verbissen aufrechterhaltenen Laune innerhalb einer Mikrosekunde zu einem Haufen schwelender Urscheiße desintegrierte, brauche ich glaube ich nicht mehr groß ausbreiten. Ein Traum gestorben, eine sehnsüchtig erwartete Road Not Taken, saß ich alsbald im Bus zurück und ließ die deprimierende sowjet-artige Stimmung unschützt auf meine Seele einprasseln. Wir konnten uns nicht einmal mehr aufraffen, uns eine ordentliche Alternative zu suchen, wir kehrten tatsächlich direkt bei Termini in eine grausame Touristenfalle mit dem zynischen Namen „Antica Taverna Alba“ ein, wo wir uns für 14€ eine Portion abgrundschlechte Carbonara teilten. Garniert wurde das ganze mit insistiven Nachfragen, ob es denn auch gut geschmeckt habe. Ich glaube, drei mal hat diese grausame Frau nachgehakt, als ich die Frage beiseite zu wischen versuchte. Nur ein letzter Rest in mein Gehirn gebrannte Erziehung hat mich davon abgehalten, auf dem Punkt einen mittelgroßen Eklat anzuzetteln und der guten Dame einmal auseinanderzusetzen, was detailliert mit diesem s.g. „Restaurant“ und ergo auch mit ihrem eigenen Leben offensichtlich falsch gelaufen ist. Um dann wahrscheinlich folgerichtig unaufgeregt im Innenhof erst verprügelt und dann erschossen zu werden. So kehrten wir zu jenem, dem treuen Leser dieses Artikels schon wohlbekannten Nachmittagsschlaf in unser Hotel in einem Zustand zurück, der mit „säuerlich“ äußerst wohlwollend umschrieben ist.
Ich habe manchmal die Fähigkeit, wenn ich beispielsweise auf einer Party bin, auf die ich mich sehr gefreut habe, und dann mit himmelschreiend langweiligen, nervigen oder regelrecht aggressiv furchtbaren Menschen und der damit einhergehenden drögen Stimmung konfrontiert werde, einen infantilen Trotzreflex zu entwickeln und nur deshalb unglaublich fröhlich und gutgelaunt die Zeit meines Lebens zu haben. Ein Teil von mir kann derartig beleidigt davon sein, dass mir widre Umstände meine mir von Gott, Geburt und Rechtswegen her zustehende Freude vorzuenthalten im Begriff sind, dass es auf einer basalen Hirnebene „Jetzt Erst Recht“ sagt. Genau das war mit mir passiert, als ich am Nachmittag in meinem Bett erwachte. Eine grimmige Lebensfreude hatte von mir Besitz ergriffen und ich wusste schon, dass dieser Geisteszustand immer zu hervorragenden Erlebnissen führt. Mein bester Freund war erst wenige Wochen vor mir in Rom gewesen und hatte darauf bestanden, dass ich, unter Androhung von Verachtung und persönlicher Beleidigung, gefälligst unbedingt die Villa Borghese zu besuchen hätte. Die Kunstsammelung dort sei unumgänglich für jeden Menschen, der sich auch nur im Entferntesten zivilisiert nennen wolle. Nun denn! Die Gärten der Villa Borghese wollte ich sowieso dringend wiedersehen. Eine der lebendigsten Erinnerungen meines ganzen Lebens ist, wie ich nach einer achtstündigen Stadttour zu Fuß endlich die Gruppe meiner Mitschüler verlassen gedurft und mich wie von Zauberhand an einem der Brunnen in den großartigen Gärten mitten im Stadtgebiet wiedergefunden hatte. Ich liege auf dem kühlen Marmorrand des Beckens und lasse – der Unverschämtheit dieser Geste völlig ungewahr – meinen geschundenen rechte Fuß in das eiskalte Wasser baumeln. Der Himmel auf Erden. Ein Moment vollkommenen Glücks, das sich nach nichts in der ganzen Welt mehr noch sehnt.
Was mir nicht klar war: Wie groß die Gärten tatsächlich sind. Es muss gut gewesen sein, der Familie Borghese angehört zu haben. Wie reich muss man bitte sein, um in der buchstäblichen Hauptstadt der Welt mitten im innersten Stadtgebiet eine private Parkanlage zu erbauen, die etwa die Abmaßungen des Saarlandes hat? Mit einer unwahrscheinlichen Anzahl scheinbar lässig verteilter Villen und Palouren, die für sich genommen mehr als stolze Eigenheime abgeben würden? Unwahrscheinlich. Heute sind die Gärten glücklicherweise der Öffentlichkeit zugänglich und all die Bauten beherbergen Museen und andere schöne Dinge. Der Park wird von den Römern auch fleißig genutzt, um dort Sport zu treiben – die olympiadischen Körper wollen ja erhalten werden – oder mit der Familie einen bilderbuchhaften Ausflug zu machen. Ich glaube, ich habe in meinem Leben keinen anderen so schönen Park gesehen. Was nichts daran ändert, dass ich immer noch nicht gewusst hatte, wie groß dieses verdammte Ding ist. Und dass das Haupthaus, zu dem wir wollten, genau am anderen Ende des Grundes lag. Entsprechend wurde uns fast etwas die Zeit knapp, da die Galerie in der Villa Borghese um sieben schließt; wir hatten kaum mehr anderthalb Stunden, um uns alles anzusehen, als wir das Gebäude endlich erreicht hatten. Normalerweise ist es wohl nötig, Karten zu reservieren, aber wir hatten einfach mal ordentlich Glück. Wir durften hinein und eine wilde Abenteuerreise durch die Reste des möglicherweise geschmackssichersten und umfangreichsten Mäzenentums der Renaissance genießen, die des Cardinal Scipione Borghese. Der Höhepunkt war für mich fraglos die Apollo & Daphne Skulptur des unerhört talentierten Gian Lorenzo Bernini. Wer davor nicht atemlos steht und die unwahrscheinliche Lebendigkeit, die teilweise durchscheinend dünnen Marmorarbeiten und die offensichtliche Sublimität bewundert, muss simpel und einfach ein schlechter Mensch sein. Kein Zweifel möglich.
Aber wie auch schon bei den vatikanischen Museen, so fehlt es mir – ich glaube aber auch der gesamten Sprache – an Fähigkeit, dem Dargebotenenen auch nur im Entferntesten gerecht zu werden. Worüber man nicht reden kann, darüber muss man wohl schweigen. Ich hatte auf jeden Fall mein Lebensfreude wiedergefunden in dieser fantastischen Ausstellung und so blieb nur noch ein letztes Mal die Frage zu beantworten, wo wir wohl essen wollten. Wir wollten es noch einmal richtig krachen lassen. Auf meiner Liste standen noch über ein Dutzend Möglichkeiten. Wir entschieden uns – für keine davon.
Ich konnte nur an Walderdbeeren denken. Sie hatten mich in schon Tags zuvor in den Schlaf verfolgt. Es brauchte wenig Überzeugungsarbeit, um die nicht wirklich vorhandene Abendplanung umzuwerfen. Ristorante Settimio di Mazzoni Settimio (Via delle Colonnelle 14) Nahe des Pantheons hieß das Ziel, das Restaurant, das uns zuvor beim Vorbeigehen aufgefallen war. Wo alle anderen Restaurants tendentiell offen und freundlich sind und sich bemühen, so viel Klientel wie nur möglich anzuziehen, so ist Ristorante Settimio das genaue Gegenteil. Es ist ein Laden der absolut alten Schule, der gerade so viel Modernisierung zulässt, dass er eben nicht als Anachronismus von der Zeit verschluckt wird. Die Dinge werden hier auf die alte, gute Art gemacht, egal, wie aufwändig oder unökonomisch das ist. Dafür sorgt der Besitzer, Mazzoni Settimio schon, ein gediegener alter Herr, der vorne im Restaurant sitzend den Betrieb der seiden laufenden Gewerke seines Geschäfts übersieht. Und der, nebenbei, uns natürlich kritischst beäugte, als wir den Laden betraten. Wir waren fraglos alles, was er auf keinen Fall in seinem Ein und Alles haben wollte: Oberflächliche, ignorante und dazu auch noch junge Touristen, allem Anschein nach. Ich kann den Horror nachfühlen. Entsprechend reserviert war die Begrüßung und auch die anfängliche Bedienung. Die Gesetze der Gastlichkeit diktierten, dass wir klaglos bedient wurden, aber die Vorbehalte uns gegenüber waren in tastbarem Großdruck über die Köpfe aller Anwesenden gemauert. Wie gesagt: Ich konnte das nachvollziehen und auch keinem übel nehmen. Und entsprechend wusste ich auch, wie man aus der Nummer wieder herauskommen konnte: Man benimmt sich. Man bestellt die Empfehlungen und man genießt das Dargebotenene. Und sie boten dar. Ohjadoch! Der Insalata Caprese war für sich genommen schon ein Glanzlicht. Mit Büffelmozzarella und den besten Tomaten, die ich seit langer Zeit gegessen habe – der erste Teller ging so sauber an die Küche wieder zurück, als wäre nie etwas darauf gewesen. Meine Freundin sagte dazu, sie könne auch den Rest des Mahls und eventuell auch ihres verbliebenen irdischen Lebens ohne weiteres nichts anderes essen. Dann hatte ich die frischen Nudeln im Schaufenster gesehen und musste sie haben. Mit gemischten Waldpilzen, ein absoluter Traum. Wieder gingen die Teller mit Brot leergekratzt zurück und an diesem Punkt war die Stimmung vollends aufgetaut. Der anfangs wortkarge Kellner scherzte mit uns und insgesamt schlug uns plötzlich eine familiäre Wärme entgegen, die wirklich im krassen Kontrast zu einer Viertelstunde davor stand. Und dann. Dann! Die Erdbeeren! Bei Zeus Bart! Walderdbeeren sind im Prinzip Erdbeeren, deren gesamter Geschmack auf den Raum einer Kaffeebohne konzentriert ist. Sie waren frisch und süß und erdbeeriger als alles, was ich je in meinem Leben gegessen habe. Ein Traum. Ambrosia. Elysium. Zum Sterben. Ich glaube, eine Portion kam zu 6,50€, aber das war mir völlig egal – ich bestellte sofort noch eine zweite. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte mal eine derartige kulinarische Eröffnung erlebt habe. Was kann sowas insgesamt gekostet haben? 60, 65€? Gerne. Völlig egal.
Der nächste Tag, der unserer Rückreise, hatte noch eine Atombombe für uns im Ärmel. Als ich mich des Morgens aus meinen Kissen wühlte, wusste ich das natürlich noch nicht. Wie bereits erwähnt, war meine Geduld für den inneren Ablauf des kommerziellen Fliegens .. sagen wir: minimal strapaziert. Ich hatte herausgefunden, dass die Air Berlin einen Online-Check-In anbietet und hatte diesen in Anspruch genommen. Was jetzt folgt, lässt einen erfahrenen Flieger eventuell die Hände über den Kopf schlagen, aber sei’s drum: Wir waren naiv genug, um das für eine gute Idee zu halten. Der Gedankengang war nämlich gewesen, dass man, wenn man schon eingecheckt ist, nur noch eine Stunde vorher am Flughafen auftauchen und sein Gepäck abwerfen müsse. Dann bräuchte man nur noch zwanzig Minuten warten, könnte dann boarden und hätte dergestalt dann mächtig überflüssige Wartezeit gespart. In dem guten Gewissen, jede Menge Zeit zu haben, verzichteten wir auf den Da-Vinci-Expresszug und nahmen wieder einen Terravision-Bus, eigentlich sogar mit mehr als genug Pufferzeit. Auftritt römischer Verkehr am Mittag. Das geht nicht vor und nicht zurück, das. Völliger dynamischer Stillstand. Die Mutter aller Verkehrsinfarkte. Nach einer Stunde wurden die ersten Anwesenden sichtlich panisch. Wir waren noch relativ entspannt, hatten wir doch alle Zeit der Welt!.. – Was sich geringfügigst relativierte, als wir endlich angekommen und unseren Gepäckschalter identifiziert hatten – Air Berlin teilt einem natürlich nicht mit, in welchem der BAULICH GETRENNTEN Terminals sich dieser wohl befinden könnte – und dort .. keiner mehr war. Air Berlin hat offenbar zwei Flüge am Tag vom Fiumicino nach Düsseldorf, und wenn der Check-In für den letzten etwa anderthalb Stunden vor Abflug geschlossen wird, fahren die zuständigen Leute einfach nach Hause. Tageswerk getan, die Hängematte ruft. An diesem Punkt beginnt dezente Panik. Wir rennen zur Flughafeninformation und inquirieren vorsichtig, was es in drei Teufels Namen denn damit wohl auf sich habe. Die Dame guckt uns mit einer Mischung aus Desinteresse und Idiotenverachtung an und sagt lakonisch, da könnte man dann wohl nichts machen. Sie ruft auf meine dringende Nachfrage, ob ich mit irgendwem von Air Berlin vielleicht bitte sprechen könnte, irgendjemanden an, der genauso desinteressiert an der Lage ist wie sie auch. Sie sagt, wir könnten zu AER gehen und uns einen neuen Flug buchen. Wir erinnern uns: Im Hintergrund tickt ohrenbetäubend die große Uhr. Der Herr bei AER seinerseits setzt uns in Kenntnis, der nächste Flug nach Düsseldorf ginge morgen. Also heute gäbe es schon Lufthansa, aber das würde auch nur 2100€ für uns beide kosten. Meine Freundin möchte an diesem Punkt Tickets buchen, nach Termini zurück fahren, ein Hotel nehmen und unter lautem Fluchen zu weinen anfangen. Ich dagegen war zu nichts dergleichen bereit. Bin auch ein Mann, wisse meine Axt zu führen und den Mutigen hilft Gott! Wir hatten unsere Boarding-Pässe auf den Handys, das einzige, was mich von diesem gottverlassenen Flugzeug trennte, war mein Gepäck. Also genau die Security, denn ich war mir sicher, dass wenn ich erst mal am Gate wäre, ich die Air Berlin Menschen sicherlich davon überzeugen könnte, auch die Koffer mit an Bord nehmen zu dürfen. An diesem Punkt haben wir noch etwa zwanzig, fünfundzwanzig Minuten, bis der Flug gehen soll. Mir ist klar, dass die normale Security nicht in Frage kommt. Ich renne zu der Koordinatorin der Sicherheitsabfertigung, die glaube ich aus schierer Angst nach einer Minute drängendem Auf-sie-Einreden zustimmt, dass wir zu den Kollegen des Fasttracks für die Business-Class gehen dürften. Dort spielt sich dann grob folgendes ab: „Wir müssen hier durch, wir haben keine zwanzig Minuten mehr, bis das Flugzeug geht.“ „Fliegen Sie Business-Class, Sir?“ „Nein, die Kollegin hat gesagt, wir könnten hier hin. Wir müssen hier schnell durch, sonst verpassen wir unser Flugzeug.“ „Es ist nicht unser Problem, wenn Sie ihr Flugzeug verpassen, Sir.“ „BITTEBITTEBITTEBITTEBITTE!“ „Okay, okay, aber mit DEM Koffer bestimmt nicht, der geht ja nicht mal in unser Gerät.“ „Der Koffer ist mir völlig egal, meine Klamotten sind mir völlig egal. Schmeißen Sie ihn weg.“ „Es ist nicht mein Job, ihren Koffer zu entsorgen, Sir.“ „Sie entsorgen den ganzen Tag gegen den Willen der Leute Dinge .. ach, egal!“ Ich reiße meine guten Schuhe, meinen Gürtel und mein Handyladegerät aus meinem Koffer und bedeute meiner Freundin, diese in ihrer Reisetasche unterzubringen, die die himmelhohe Gnade der Securitanten gerade so noch als Handgepäck akzeptiert. Auf mein dringendes Zureden natürlich. Dann renne ich los und versuche verzweifelt, den großen Titan-Koffer, den ich von einer guten Freundin geliehen habe, in einem Mülleimer vor dem Terminal zu verklappen. Er ist zu groß. Und mir ist alles zu egal. Ich stelle ihn einfach davor und renne zurück. Fünfzehn Minuten bis Take Off. Ich stelle mich zu der Frau, die dringend noch einmal die ganze Reisetasche meiner Freundin nach Shampoo durchsuchen muss (und durch mein Drängen zwei Flaschen Shampoo wie auch eine gefährliche Nagelschere übersieht) und schicke besagte Freundin im Schweinsgalopp zum Gate, auf dass sie dieses offen halte. Klemme mir sofort nachdem, die Frau auch nur „Okay.“ zu sagen angesetzt hat die Tasche unter den Arm und renne hinterher .. natürlich ist das Gate am anderen Ende der Boarding Area. Und ich bin ja auch nur minimal völlig aus der Form. Der wartende Steward ist sichtlich genervt, das Flugzeug sollte schon vor fünf Minuten mit Menschen bepackt und abflugbereit sein – aber das Gate ist noch offen! Meine Begleitung hat sie wirklich in der allerletzten Sekunde erwischt, als sie es schließen wollten und hat mit ihren riesigen Mandelaugen erwirkt, dass noch auf mich gewartet wurde. Schwitzend, keuchend und mit einer Reisetasche von der gefühlten Größe eines Kontrabasses stehe ich schließlich in dem Bus, der uns zum Flugzeug bringt. Alle Leute starren mich an. Sie wissen, dass sie alle miteinander die letzten zehn Minuten nur auf mich gewartet haben. Ich fühle mich wie Mumme im Lateinunterricht von Doktor Mantelsack: „Und es gab in diesem Augenblicke niemanden im Zimmer, der ihn nicht verachtet hätte.“ Dieses Gefühl hielt drei Nanosekunden, bis in meine adrenalinschwangere Wahrnehmung langsam hereintropfte, dass ich es tatsächlich geschafft hatte! Ich hatte, nur ausgestattet mit meinem blanken Willen, erwirkt, dass nicht die Katastrophe donnernd über unseren Köpfen zusammengebrochen war. Ich war stolz, stolzer als ich es seit langer Zeit gewesen war in meinem doch eher tristen Leben, dessen völlige Vorhersehbarkeit ich in meiner zutiefst spießbürgerlichen Natur auf eine seltsame lieblose Art schätze. Meine Brust schwoll. Die Welt konnte mich mal kreuzweise. Heute ein König! ..und wenn es nur für die nächsten Minuten war. Ich trug die Tasche einhändig und schleuderte sie auch derart völlig zielgenau und perfekt passend in die Gepäckablage, setzte mich schamlos durchgeschwitzt und sicherlich nicht wenig stinkend unter die ordinäre Bevölkerung, die allesamt – anders als ich, offensichtlich – keine strahlenden Helden waren. Dann hielt das Flugzeug an. Und stand. Und fuhr auch nicht mehr wieder an. Der plötzliche Bleiklotz in meinem Magen wisperte, dass sie den Koffer gefunden und den Flughafen geschlossen hatten. Meine Freundin und ich starrten uns mit schreckensweiten Augen an. Ich fing wieder zu Schwitzen an und umklammerte meine Armlehne. Wahrscheinlichkeiten waren in diesem Moment unwichtig geworden, ich war absolut sicher, dass das Schicksal mir in dieser meiner besten Stunde noch einmal zynisch in die Kniekehlen getreten hatte.
Dann fuhr das Flugzeug an.
Unter mir zog die Mittelmeerküste wie ein verträumt und fast etwas nachlässig gezogener Strich Blau vorüber, verschwamm und wurde dem strahlendem Azur über uns wegen unwichtig. Erleichterung. Stolz, Arroganz, Überschwang, Panik, Angst .. alles verging so schnell, dass sich daran nur zu erinnern von Minute zu Minute schwieriger und unwahrscheinlicher wurde. Schatten aus einem anderen Leben, offenbar. Ich atmete einmal tief durch und schlief ziemlich sofort ein. Und träumte von Rom, dieser größten aller großen Städte, die es schafft, ihren überbordenden Touristenmassen zum Trotz ein einzigartiger Ort mit Charakter, Lebenslust, Charme und einzigartigem Gefühl zu sein. Die Stadt, in die ich sicherlich – und bald – zurückkehren will. Muss. Werde.
15. November 2017 um 17:48
[…] ist unschwer zu erkennen, dass ich meinen Urlaub, wie auch schon in Rom, um kulinarische Erlebnisse herum aufgebaut habe. Tatsächlich halte ich wenig von dem Hetzen von […]
14. August 2018 um 16:09
[…] chronologische Erzählung wie bei meinen Reiseberichten über Rom oder Paris bietet sich dieses mal nicht an – es würde zu stark auffallen, dass wir […]
9. Juni 2019 um 19:22
[…] Ich habe mich schon ausreichend über den Unsinn des kommerziellen Luftverkehrs ausgelassen. Ich langweile mich damit inzwischen schon fast selbst. Wenn man zu Pferd unterwegs ist, tut man gut daran, seine Habseligkeiten rucksacks transportieren zu können. Ich packte also ökonomisch und tetriste alle meine Habseligkeiten in meinen Cabin Max Rucksack, aufdass es mit Handgepäck getan wäre. Nur den Helm musste ich extra nehmen. Ich war schon auf jede Schandtat vorbereitet, um ihn durch die Kontrollen zu kriegen („Die Dame darf ihren Hut mitnehmen, ich aber meinen nicht?! Skandal, mein Herr! Skandal, sage ich!“) , aber dazu bestand kein Anlass. Niemand störte sich daran. So landete ich denn nach einem verdrießlich früh begonnenen Tag in Olbia, der größten Stadt am Nordrand der Insel. Die Sonne schien. Und die Welt gehörte mir. […]
1. Juli 2019 um 13:47
[…] tatsächlich praktisch hilfreichen Artikeln wie unserem Messerratgeber, Reiseberichten – Rom, Vietnam, Lissabon, Mallorca Teil 1 & Teil 2 und Sardinien – und sympathisch […]