Archiv für Oktober, 2017

German Heaven: Buttermilch-Waffeln im gusseisernen Waffeleisen

Posted in Essen & Trinken, German Heaven, smile and look alive on 30. Oktober 2017 by Herr Grau

Der inhaltliche Zusammenhang der folgenden Dinge ist schnell erklärt: Zuerst habe ich wieder Butter und Creme Fraiche gemacht (siehe hier). Butter ist inzwischen ganz schön teuer, sodass selbst machen inzwischen tatsächlich lohnt. Beim Buttern fällt natürlich Buttermilch ab. Da ich weiß, wie gut Buttermilk Pancakes sind, schwante mir, dass man damit auch ausgezeichnete Waffeln machen könnte. Mir war in den letzten Tagen sehr nach Waffel – wir kennen diese Phasen bereits zum Beispiel auch von meinen Kaiserschmarrn-Anfällen… Waffel musste also her.

Ich kann nicht aus meiner Haut. Ergo habe ich natürlich wieder die unsinnige, umständliche, aufwändige, nostalgische Variante genommen und habe ein gusseisernes Waffeleisen gekauft. Es gibt antike – aber da sprang mich auf den einschlägigen Portalen akut keines an – und es gibt neue: Das teure von den schwedischen Experten für Lifestyle-Gusseisen bei Skeppshult und ein günstiges vom italienischen Grillzubehörhändler Rome, hergestellt in China. Ich wollte für einmal Waffeln alle Jubeljahre meine Devisen nicht noch schlimmer strapazieren, also wurde es das günstigste.

Das Waffeleisen von Rome kommt roh, allerdings mit Paraffin überzogen, das man erst mal abkriegen muss. Ich hab es so gut wie möglich abgebrannt, was meinen Herd nur ganz wenig vollständig versaut hat… Einbrennen ist danach Pflicht – und wie ich lernen musste, sollte man das mindestens zweimal tun, vermutlich ist dreimal noch besser. Danach ist aber nicht einfach Knopf drücken, Waffeln – man muss mittels einigem Trial and Error erstmal langsam die Benutzung des Eisens lernen. Bei mir sieht der Arbeitsablauf im Moment so aus: beide Hälften mit Schmalz einpinseln und erhitzen, bis das Fett zu rauchen anfängt. Teig hinein geben und das Eisen schließen. Hitze auf kleine Flamme reduzieren (3kW Brenner), nach ca zehn bis zwanzig Sekunden drehen und anderthalb bis zwei Minuten backen, dann drehen und noch einmal ca zwei Minuten backen. Die ersten Waffeln hatte ich einfach ohne erstes Drehen gebacken, da füllte der Teig die obere Hälfte des Eisens aber nicht aus. Möglicherweise brauche ich ein bisschen mehr Backpulver, damit der Teig kräftiger aufgeht, dann kann man mit einem Drehen auskommen. Die Waffeln waren sehr lecker, das Rezept werde ich nur noch geringfügig verändern.

6-8 Waffeln:
125g Butter, 50g Zucker, 2 EL Vanillezucker, Prise Salz, 4 Eier (M), 250g Mehl, 1 TL Backpulver, ca. 1/4l Buttermilch
Butter, Zucker, Salz, Vanillezucker und die Eier schaumig schlagen. Mehl und Backpulver sieben und unter die Zucker-Buttermasse rühren. Buttermilch nach und nach hinzugeben, bis ein dünner Teig entsteht.

Bestreut natürlich mit Puderzucker .. Und dazu ein schönes Glas Himbeerbuttermilch (1l Buttermilch püriert mit ca 150g Himbeeren, 2 EL Zucker, 1 EL Honig und etwas Vanilleextrakt, dann durch ein feines Sieb passiert). Bestes Frühstück der Welt.

(Das Bild vom Teig im Eisen zeigt viel zu viel Teig .. Dont try this at home!…)

Creme Frâiche und gesäuerte Butter selbstgemacht

Posted in Essen & Trinken, smile and look alive on 24. Oktober 2017 by Herr Grau

Eine der Sachen, die ich seit einem Dreivierteljahr regelmäßig tue, ist selbst gesäuerter Butter herzustellen. Als fantastisches Zwischenprodukt entsteht dabei Creme Frâiche, was ich wirklich jedem nur ans Herz legen kann. Es schmeckt fein säuerlich, nussig und komplex, viel besser als das gekaufte. Die Butter ist aber ebenfalls ausgezeichnet – wer handgemachte französische Butter kennt, dem steigt sofort das Geschmacksprofil in den Kopf: Ein leicht käsiges Aroma mit einem frischen, mild säuerlichen Geschmack. Dabei kostet sie aufgrund der gestiegenen Butterpreise inzwischen sogar weniger als das Discounter-Produkt – und Welten weniger als bei Mondlicht handgeböttcherte Beurre aus dem Frankenland. Dass ich oben das Wort „regelmäßig“ benutzt habe, deutet schon darauf hin, dass der Prozess extrem unaufwändig ist und von wirklich jedem bestritten werden kann:

An und für sich könnte es nämlich einfacher nicht sein – 5L Rahm und ein Glas lebendigen Joghurt mischen und etwa drei Tage stehen lassen, bis die Masse angedickt ist. Dann 24h kalt stellen. Wenn man dieses Creme Frâiche jetzt aufschlägt, bekommt man irgendwann Butter. Ich nutze hierzu den Ballonbesen an meiner Küchenmaschine. Einzig muss man hier Vorsicht walten lassen, wenn man keinen Spritzschutz besitzt: Sobald die Butter sich trennt, spritzt die Buttermilch wie wildgeworden durch die Gegend .. habe ich mir .. äh .. sagen lassen. Die Butter wird unter fließendem kaltem Wasser ausgeknetet, geformt und verpackt – fertig. Das sorgfältige Auskneten ist sehr wichtig, damit die Butter nicht schnell ranzig wird. Wer möchte, kann sie für etwas zusätzliche Haltbarkeit bzw aus Gründen des Geschmacks salzen. Und auf keinen Fall vergessen, die übrig bleibende Buttermilch zu verwenden! Die schmeckt fantastisch.  (Beispielsweise dienen sich Churchill Shakes oder Buttermilk Pankcakes an…)