Falafel. Überall Falafel.
Gestern hab ich meine kleine bescheidene Reise in die orientalische Küche fortgesetzt und Falafel selbst gemacht. Es gibt dazu mehr zu lesen, als in einen Nachmittag passt. Die Kurzzusammenfassung:
1. Man sollte keine eingedosten Bohnen nehmen. Tut man es doch, kann es einem schnell passieren, dass es einem wie mir geht und man plötzlich keine Falafel mehr im Öl findet. Stattdessen darf man dann braunen Sand aus der Fritteuse kehren. Wenn man nichts anderes hat, hilft ein Ei und Semmelbrösel bei der Bindung.
2. Man kann Falafel nicht nur mit Kichererbsen machen, auch dicke Bohnen werden sehr empfohlen. Die immer exzellente Rezeptzusammenfassung vom Guardian schlägt zwei Drittel Saubohnen und ein Drittel Kichererbsen vor. Ich habe gestern weiße Riesenbohnen genommen, weil sich alle meine Kichererbsen im ersten Versuch atomisiert hatten.
3. Falafel müssen müssen müssen frittiert werden. Braten in der Pfanne ist unterwältigend. Und man muss sie frisch aus der Fritte essen, alles andere taugt nix und gehört verboten.
100g Kichererbsen und 200g Saubohnen über Nacht einweichen, abspülen, trocken tupfen. Zweidrittel davon dann mit je 1 TL gemahlenem Cumin und Koriander, 1/2 TL schwarzem Pfeffer, etwas Muskat (optional ein bisschen gemahlene Zimt, Ingwer, Piment), 1/2 TL Backpulver, Pimenton, getrockneter Chili, Salz, einer Zwiebel und 4 Knoblauchzehen pürieren. Zwei Frühlingszwiebeln, die verbliebenen Bohnen und jeweils eine sehr große Handvoll glatte Petersilie und Koriandergrün hacken und unterziehen. Masse kurz kühl stellen, dann formen und frittieren. Wer Sesam mag, kann die Bällchen vorher darin wenden – ich nicht. Das Frittieren eines Probestücks ist sehr empfohlen. Dann wird schnell klar, ob alles zusammen hält und ob die Würzung stimmt.
Ich liebe Falafel. Am liebsten auf Brot mit einem Salat aus Tomaten und Petersilie, ein paar frischen oder gepickleten Zwiebeln und einem frischen kleinen Sößchen. Brot war nicht, Tomate war nicht, Petersilie hatte ich mit meinem zweiten Versuch auch komplett vernichtet. Aber mit Mixed Pickles, in die ich am Vortag einen Haufen Zwiebeln und Paprika geworfen hatte, und etwas Tzaziki mit gleichem Anteil Mayonnaise war das Leben auch sehr seeehr gut.
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