Archiv für Dezember, 2010

Geld gegen Essen – Rimini (Göttingen)

Posted in Geld gegen Essen - Restaurantnörgeleien on 19. Dezember 2010 by Herr Grau

(aus Übersichtsgründen vorgezogenes) Prädikat: Empfehlenswert

Gerade zurück aus diesem italienischen Restaurant, das im göttinger Vorort Geismar zu finden ist. Gerade bei diesem Wetter zwar ein lebensgefährliches Charakterziel, dort essen gehen zu wollen, aber jeden riskierten Hals wert. Zwar erschließt sich die Parkplatzlage nicht wirklich, aber wenn man den Karren einmal abgestellt, die Öffnungszeiten einmal getroffen und die Pforte durchschritten hat, kann man sich kaum über etwas beschweren.

Das Interieur ist leicht maritim-nautisch angehaucht und für ein italienisches Restaurant ungewohnt rustikal, aber gemütlich und sauber. Der Service ist adrett, flott und sehr freundlich. Die Karte enthält bis auf das von mir vielleicht etwas zu viel geliebte Tiramisú alles, was das Herz begehrt. Die Gerichte liegen mit 5-10€ Durchschnitt auf einem sehr freudeerregenden Niveau und kommen in einem sehr sauberen Zeitrahmen.

Mein Carpaccio war so gut, wie ich es selten gegessen habe. Zu lamentieren, was der Rukola da drauf verloren hat und dass es ein klitzefitzelkleines bisschen zu sauer angemacht war, ist Kritik auf einem extrem hohen Niveau. An der Sauce meiner Penne al Salmone habe ich gar nichts zu mäkeln. Die Nudeln selbst waren leider ein bisschen zu lang gekocht. Wir reden noch nicht über verkocht, aber es war schon so, dass es mir aufgefallen ist. Zu den Vorspeisen gab es eine frische, sehr leckere Focaccia. Das Omelett des Kollegen Hildeborn war sehr gut, die dazu gereichten Pommes vielleicht nicht hundertprozentig passend, aber ebenfalls handwerklich fehlerfrei und gut gewürzt. Die Calzone des Hauptgangs war endlich mal in der Pfanne gemacht, wie es sich gehört, anstatt im Ofen oder in der Friteuse und schmeckte sehr gut.

Das ganze zeichnet ein sehr angenehmes Bild – dieses Restaurant hat mich mit Sicherheit nicht zum letzten mal gesehen. Ich bin hoch zufrieden.

Wertung:
Essen: 9 /10
Service: 10 /10
Sauberkeit: 8 /10
Preisgestaltung: 9 /10
Ambiente: 7 /10

Gesamtergebnis: von 4,3 von 5 Vanilleeiskugeln mit Senf und Gürkchen

Restaurant Rimini
Von-Ossietzky-Straße 28
37085 Göttingen
Telefon: 0551/ 76001

Öffnungszeiten: Täglich 11:30 – 14:30Uhr & 17:30 – 23Uhr

Eternalisierung

Posted in smile and look alive on 19. Dezember 2010 by Herr Grau

Folgende Zeilen bekam ich von einem Freund zum Geburtstag und befand, dass sie es mehr als wert sind, in Stein gemeißelt zu werden. Das nächste zu Stein, das ich besitze, ist dieses Blog. Also.

 

War gestern nicht schon Ritterleben,
so wirst Du heute einen heben;
danach zum Frühstück schrecklich stinken
nach Hopfen, Gerste, Malz und Schinken.
Denn Deines Katers Nebenkläger
ist ganz gewiss der Schinkenhäger.

 

Danke an Christian.

Geld gegen Essen – Diwan (Göttingen)

Posted in Geld gegen Essen - Restaurantnörgeleien on 16. Dezember 2010 by Herr Grau

(aus Übersichtsgründen vorgezogenes) Prädikat: Unerstaunlich

In der Roten Straße mitten in Göttingens Innenstadt findet sich das „Diwan“ genannte anatolische Restaurant, deren Spezialität nach eigenen Aussagen die Zubereitung von Speisen im Lehmofen ist. Letzteres klang einladenend, also ging ich vor einigen Wochen mit unserem hochbeliebten Autorenkollegen Hildeborn einmal dem Restaurant einen Besuch abstatten.

Von außen fällt die von den Balken abblätternde Farbe und das billig anmutende Plastikschild auf, innen ist die Atmosphäre aber, geprägt von rohem Holz, rustikal, sauber und gemütlich. Zur Mittagszeit war dort fast nichts los, weswegen wir schnell, aber auch nett bedient wurden.

Die Karte ist recht lang, aber die Zubereitungen ähneln sich meines Erachtens doch teilweise recht stark. Man bezahlt für die meisten Gerichte über 10€. Das Essen ist mein Hauptkriterium und in diesem Fall auch mein Hauptkritikpunkt: Beide Gerichte waren bis zu einem gewissen Grad unspektakulär, schienen undurchdacht und nicht unbedingt lecker. Nicht schlecht, aber auch eben nicht doll. Für das Gebotene kosten sie aber auf jeden Fall zu viel. Mich drängt es nicht, in dieses Restaurant alsbald zurückzukehren.

Wertung:
Essen: 3/10
Service: 8/10
Sauberkeit: 7/10
Preisgestaltung: 3/10
Ambiente: 6/10

Gesamtergebnis: 2,7 von 5 Vanilleeiskugeln mit Senf und Gürkchen

Restaurant Diwan
Rote Straße 11
37073 Göttingen
0551 56085

Öffnungszeiten: Täglich 12 – 15Uhr & 18 – 24Uhr

Geld gegen Essen – Papa George (Münster)

Posted in Geld gegen Essen - Restaurantnörgeleien on 15. Dezember 2010 by hoegi

„Eine wichtige Kategorie und erst ein Eintrag, das muss sich ändern!“
So geschah es.

Aus dem Exil fällt es bekanntermaßen schwer, Erfahrungsberichte zu verfassen, insbesondere wenn der letzte Restaurantbesuch eine Weile zurückliegt. Dementsprechend fallen jegliche Läden aus der Bewertung, deren Eindruck quasi beim Verlassen des Lokals schon wieder flöten ist. Das sind schon einige. Denke ich aber an meine Heimatbesuche zurück und krame dann nach Erinnerungen an gleichbleibend gute Qualität und unverschämt unvergesslich ungesundes Essen (wichtige Qualitätsmerkmale für mich!) dann kann ich eigentlich nur über einen Laden schreiben: Papa George.

Wer sich Münsteraner nennt und noch nie bei Papa George gegessen, geschweige denn jemals davon gehört hat, darf sich nicht Münsteraner nennen. Dieser Laden ist Kult. Vor dem Umzug im letzten Jahr (± 1 Jahr) lag der Imbiss idyllisch gelegen direkt an der Wolbecker Straße. Heute liegt der Laden immer noch idyllisch an der Wolbecker Straße, nur etwa 200 Meter weiter stadtauswärts. Dafür aber auch gleich ne ganze Stange größer und folglich auch deutlich bequemer!
Dem ein oder anderen Leser mag aufgefallen sein, dass ich in der Bezeichnung für diesen Laden/Imbiss/Restaurant keine klare Linie habe. Ist auch irgendwie schwer zu sagen; ist halt ein Imbiss mit Anklängen an ein Schnellrestaurant. In lecker. Schwer also das genau zu beschreiben.

Die Bedienung.
Gibts eigentlich nicht. Papa George ist ein SB-Restaurant und so ist man nur kurz mit den Griechen hinterm Thresen in Kontakt. Mal freundlich, mal etwas befremdlich kommt die Obermutti bei Papa George daher; man weiß nie ob sie jetzt wirklich böse ist oder nur so tut. Beängstigend, aber nur eine kleine Hürde auf dem Weg zu…

Das Essen.
Das Wichtigste. Viel kann ich eigentlich nicht sagen über das Essen; es ist schlicht und ergreifend lecker. Wer auf viel Fleisch steht, wird mit Gyros überbacken (Gyros in Fett mit Zwiebeln und dick Käse drauf) oder den legendären Gyrospizzen (Pizza mit Gyros in Fett mit Zwiebeln und dick Käse drauf) auf jeden Fall gut bedient, wer kein Fleisch mag (dem ist eh nicht zu helfen) wird bestimmt auch seine Freude an diversen griechischen Salaten haben. Aber ganz ehrlich: Ich bin noch nie annähernd nur auf die Idee gekommen da Salat zu essen. Diese Kurzbeschreibung über das Essen mag nicht zufriedenstellend sein, aber viel mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Fleisch in Fett mit Zwiebeln und Käse… das ist halt einfach lecker. Und solange man das nicht jeden Tag isst, kann man davon auch nie zu viel bekommen. Mit Preisen um die 5€ pro sättigendem (!) Gericht ist der Imbiss auch für den sparsamen Drescher eine Empfehlung wert!

Von meiner Seite aus kann ich nur 5 von 5 möglichen Vanilleeiskugeln mit Senf und Gürkchen vergeben. Papa George macht mich immer zufrieden und das schon seit vielen Jahren.

Papa George
Wolbecker Straße 31
48155 Münster
0251 664263

Probleme des Lebens – T9

Posted in Probleme des Lebens, smile and look alive on 7. Dezember 2010 by hoegi

Was will mir mein Handy mitteilen wenn ich „bock“ eingeben will und es mir zuerst „anal“ und „cock“ vorschlägt?

Bourbon Roadkill Poetry

Posted in smile and look alive on 2. Dezember 2010 by Herr Grau

 

Vor mir mäandert der Fluss im Tal,
spaliert von Hainen, gekost von Grün,
und ich steh hier oben in Wehmut und rufe:
Wohin mein Mut, und wo meine Kühn?

Das einstige Brausen von Wünschen in Farben
ist nur noch Erinn’rung und jetzt fahlig und grau
und frühere Sprünge scheinen so bleiüberzogen,
dass ich mich kaum mehr Schritt zu nehmen getrau

Und das Feuer von ehe ist das einzige mir,
wofür ich mit vollem Herzen noch brenne;
die Augen, voll Sternenkalt, gleiten entlang
an des unseelig verheißenden Horizont Länge

Von hier oben ist’s nah, fast zu ergreifen,
doch ich, mein Freund, bin den Weg schon gewandert –
der Plan ist vom Menschen gezogene Linie,
doch das Leben – wie der Fluss im Tal – mäandert