Archiv für Februar, 2010

Paulaner Hefeweißbier

Posted in ... weiter nichts als Bier on 16. Februar 2010 by Herr Grau

Art:

Helles naturtrübes Weizen, 5,5% Alkohol

Geschmack: 7 Punkte

Hefig, samtig, gute Inkorporation der feinperligen Kohlensäure, leichte Säure undefinierbarer Fruchtigkeit, geringfügig herb-seltsamer Nachgeschmack, der sich beim allerletzen Schluck als hintergründige Sprittigkeit entpuppt

Preis: 6 Punkte

0,65€ / Flasche – 12,99€ / Kasten

Flaschendesign: 7,5 Punkte

Eine braune Standardflasche, dafür aber ein hübsches Etikett. Einfach, heimelig, gut gelungen.

Fazit: 7 Punkte

Es ist kein Spitzenweizen, dafür ist es zu eindimensional im Geschmack. Aber besser als die meisten Weißbiere, die man in Kneipen nördlich der freistaatlichen Gefilde bestellen kann, ist es mit Sicherheit und Abstand. Ich freue mich auf jeden Fall immer, wenn ich es auf einer Karte finde, dann ist die Hauptgefahr dieses Abends schon mal gebannt. Zuhause hab ich es dagegen recht selten, für das gleiche Geld oder wenig mehr gibt es schon noch besseres.

Zlatopramen Pils

Posted in ... weiter nichts als Bier on 16. Februar 2010 by hoegi

Art:
Pilsener, 4,9% Vol. Alc.

Geschmack (85%): 5 Punkte
Das Bier kommt mit einer äußerst goldenen, leckeren Farbe daher, die förmlich zu schreien scheint: „Ich bin süffig!“ Süffig. Ja, sehr süffig. Zu süffig. Wahrscheinlich bedingt durch die Verpackung (dazu gleich mehr) leidet der Kohlensäuregehalt doch sehr, was den süffigen Charakter noch unterstreicht, wenn nicht gar ins Labberige zieht. Man kann es gut trinken, es schmeckt nicht schlecht. Für mehr als 5 Punkte reichts aber nicht.

Preis (10%): 7 Punkte
Anscheinend gibt es das Bier in Deutschland nur in 1,5 Liter PET-Flaschen. Bezahlt habe ich 1,49€ für das „Fläschchen“ und ich finde mit umgerechnet 50 Cent für den halben Liter schlägt dieses Bier jedes normale Deutsche Kistenbier. Daher 7 Punkte.

Flasche (5%): 4 Punkte
Eigentlich sind PET-Flaschen nicht so mein Fall. Eigentlich müsste ich hier etwa einen Punkt geben. Weil die ungeheure Größe dieser Flasche jedoch einen sehr penneresken Effekt hat und die Grundidee hinter der Verpackung („ideal zum Mitnehmen“) sehr vernünftig ist, vermag ich hier 4 Punkte zu geben. Auch wenn das Bier scheinbar etwas unter der Verpackung leidet.

Fazit: 5,15 Punkte
Ziemliches Mittelmaß für ein Bier, das sich zumindest vom Namen anschickt, dem berühmten Staropramen Konkurrenz zu machen. Tschechisch ist es ebenso, nur nicht ganz so schmackhaft. Zur Verteidigung Zlatopramens muss man jedoch erwähnen, dass es frei von Zusätzen wie Glukosesirup ist im Gegensatz zu Staropramen. Wer mehr über das Bier erfahren möchte, kann sich hier informieren. Probiert haben sollte mans auf jeden Fall mal, außerdem ist es aufgrund seiner Unbekanntheit auch noch ein ziemlicher Partygag.

„Karnevalshochburg“

Posted in smile and look alive on 16. Februar 2010 by hoegi

Eines vorweg: Von Karneval habe ich wenig bis keine Ahnung. In den letzten Tagen habe ich die Bedeutung des Wortes erläutert bekommen („carne vale“ = „lebe wohl, Fleisch“, Beginn der Fastenzeit) und außerdem die Konsequenzen gespürt: In meiner „Wahlheimat“ Aachen drehen alle am Rad und man hält sich hier für eine Karnevalshochburg. Wir sind ja schließlich im Rheinland.
Dieses Jahr begab es sich zum ersten Mal, dass ich Rosenmontag tatsächlich auch mal hier residieren sollte. Eine tiefgreifende Erfahrung, insbesondere weil meine Freundin direkt am Startpunkt des Umzugs wohnt und es sich beinahe nicht vermieden ließ, sich morgens von plärrenden Boxen und unlustigen Jecken die „Alaaf!“ schreien, wecken zu lassen. Wie gesagt, ich hätte es vermeiden können. Ich wollte mir allerdings einmal ansehen, was hier so auf die Beine gestellt wird.
Als Kind war ich vielleicht 5 Mal beim Rosenmontagszug in Münster. Gab Süßigkeiten umsonst. Das war super. Das „Helau!“ rufen ging mir damals schon auf den Keks. Damals waren für mich dementsprechend immer die großen Wagen am wichtigsten, die am meisten Süßigkeiten in die Menge warfen. Alles andere war doof. Besonders die Niederländer aus dem Grenzörtchen Losser gingen mir auf den Keks, weil die zwar bunte Wagen hatten, aber nie Süßes schmissen. Und die Technomusik passte mir nicht so gut. Aber gut drauf waren die Leute. Soweit ich das als Kind beurteilen konnte. Schon damals fiel mir auf, dass fast alle Wagen Bezug auf irgendwelche politischen Ereignisse hatten. Einige lokale Themen wurden aufgegriffen (meist dargestellt durch eine gigantische Karikatur des amtierenden Bürgermeisters) und globale Themen fanden sich auch wieder. Als Außenstehender und selbst als Karnevalsverweigerer wie ich muss man anerkennen, dass in diese Wagen viel Zeit und Arbeit investiert wurde. Jahr für Jahr.
Jetzt zurück nach Aachen. Wenn eine Stadt sich „Karnevalshochburg“ schimpft darf man wohl zurecht gespannt sein auf die Anspielungen und Sticheleien in Richtung der Politik, wie sie für mich immer zum Rosenmontagszug gehörten. Selbst wenn ich als Kind die Zusammenhänge nur selten verstand.
Doch was musste ich erleben? Nix. Aachner Karneval besteht zu 99% aus reiner Selbstdarstellung. Die großen Karnevalsvereine fahren mit mehreren nichtsaussagenden Wagen, die lediglich ihre Vereinsfarben repräsentieren. Einige Wagen sahen sogar aus, als wäre seit 30 Jahren nichts mehr daran gemacht worden. Wo bleibt denn hier bitte der „Spaß“ am alljährlichen Umzug wenn man jedes Jahr die gleichen Wagen ohne Aussagen vorgesetzt bekommt? „Juhu, da kommt die Stadtgarde… yeah, die Börjerwehr… wie immer.“
Das klitzekleine bisschen, was ich in meiner Heimat am Rosenmontagszug noch respektabel fand, findet sich hier einfach gar nicht. In meinen Augen ist der ganze Zug hier nur Selbstbeweihräucherung und Selbstdarstellung. Nicht mehr und nicht weniger.
Deswegen möchte ich an dieser Stelle ein nicht unverdientes Lob an die Karnevalsvereine in und um Münster (mitten im Herzen des mürrischen, spaßbefreiten Westfalens) aussprechen, die Jahr für Jahr wenigstens noch richtig Arbeit leisten, um einen abwechslungsreichen Zug zu gestalten.
Zur Klarstellung: Ich werde Karneval weiter boykottieren. Diese Fröhlichkeit auf Knopfdruck (vom 11.11. um 11:11:11h bis zum Aschermittwoch) kann ich einfach nicht nachvollziehen und finde ich in gewissem Maße sogar sehr befremdlich. Ich brauche keine Termine oder Vereine um Spaß zu haben, das klappt nämlich auch so ganz gut bei mir. Und wenn ich sehe, was für eine Farce der Karneval in einer selbsternannten Karnevalshochburg wie Aachen ist (vgl. lokale Presse vor Rosenmontag; Zickenkrieg im AKV), sehe ich mich in meinen Vorurteilen bestätigt, dass die Verantwortlichen dieser „Events“ sobald die Narrenkappe fällt und die Öffentlichkeit nicht hinguckt einfach humor- und spaßbefreite Menschen sind.
Das war mein Senf zu der Angelegenheit. Wenn sich jetzt Karnevalsfreunde angegriffen fühlen: Spielt nicht die beleidigte Leberwurst, ich lass euch euren Spaß ja. Lasst mich damit nur einfach in Ruhe. Danke.

Bau eines endgültigen Röhrenverstärkers – O/Netics Ausgangsübertrager

Posted in Röhrenverstärker on 16. Februar 2010 by Herr Grau

Wier ich hier bereits beschrieben habe, war die Wahl des Ausgangsübertragers keine einfache. Mir war klar, dass ich auf jeden Fall etwas Gutes kaufen und nicht auf den letzten Taler gucken wollte, da die Qualität dieses Bauteils wirklich etwas ausmacht. Die Auswahl ist nicht gerade gering, AE und Tribute aus Holland machen Highend-Produkte, Hashimoto, Tamura und Lundahl sind verfügbar und auch Sowter kann man bekommen. Dazu kommen noch eine Menge lokaler Namen, die man noch schwerer einschätzen kann.

Über das DIY-audio.com-Forum stieß ich auf die Beiträge von Bud Purvine, dessen kleine Firma O/Netics (Kontakt) in Washington lokalisiert ist. Alles, was er schrieb, klang sehr fundiert und elaboriert, seine Produkte bekamen umfänglich sehr gute Bewertungen. Was die Entscheidung am Ende tatsächlich gemacht hat, ist wohl, dass ich es sehr respektiere, wenn jemand anderen Leuten hilft, ohne ständig mit dem großen Finger auf sich selbst zu zeigen. Auch der Kontakt gestaltete sich mehr als angenehm – Bud empfahl mir nicht das Teuerste, sondern das Günstigste aus seinem Programm. Auch das ein dicker Punkt auf der positiven Seite.

Die Übertrager kommen in verschiedenen Qualitätsstufen, wobei sich der Grundpreis von einer Stufe zur nächsten etwa verdoppelt. Ich stelle mir das ganze ein bisschen wie die Komplikationen bei Uhrmachern vor, komplexere Zusammensetzung der Dielektrika und komplexere Wickelungen, sowie besseres Kernmaterial kosten Geld. Ich entschied mich aus den drei offerierten Stufen für die Mittlere, damit der kleine Das-Beste-Schreihals in meinem Kopf die Klappe hält. Mehr war geldmäßig einfach nicht drin, da zu den Kosten der Transformatoren auch noch hundert Dollar Versand kommen. Bud sagte 8 Wochen Produktionszeit voraus und war fast auf den Tag genau fertig – wenn man deutsche Handwerker gewohnt ist, eine erfrischende Neuerung.

Die Übertrager wurden nach meinen Spezifikationen für KT88 im Push-Pull-Betrieb mit Ultralinear-Anzapfungen gewickelt. Mit 100W wurden sie ausreichend überdimensioniert. Das Kernmaterial ist M3 Silikateisen, auf amorphe Kernmaterialen wird absichtlich verzichtet – warum, erklärt Bud sehr umfänglich in mehreren Posts hier. Auch andere Firmen wie z.B. Hashimoto verzichten aus diesen Gründen auf die Verwendung von amorphem Kernmaterial. Der Spulenkörper ist allerdings wie bei vielen anderen Highendherstellern nicht aus Pappe, sondern aus Plastik. Dazu schrieb mir Bud:

I am using the chopped glass fiber filled Nylon bobbin as the basis for creating a dielectric circuit. There are two wraps of Mylar film, 0.005″ thick that are the final wrap. Within this enclosure, made of material with a dielectric constant of 3.5 are windings that are potted with a polyester resin also with a dielectric constant of 3.5. At the antenna barriers, from primary to secondary, you would find a Nomex / Mica  paper dielectric barrier with a dielectric constant of 2.2. Building in this fashion forces the motile electrons out of the primary and secondary winding bodies and causes them to accumulate at the antenna barrier instead. This in turn allows for a much more complete E Field information transform across those barriers. This is that odd „charging“ period you are about to experience. I do this to force the transformer to retain and transform more information than a typical audio transformer will allow.This combined with our core construction method that provides a large measure of passive demagnetization for after a B Max saturation point allows the core to track the back half of the wave form, rather than sit in saturated polarization until an opposite H force is applied. Transformers built in this fashion have no crossover distortion and are flat i phase and frequency response to beyond 40 kHz at any power level. I do mean flat, + / – 0 db from 20 to 40 kHz. They also have smooth impedance characteristics below 20Hz and will not oscillate, ever.

Zu deutsch:

Ich benutze mit gehackter Glasfaser gefüllte Nylon-Wickelkörper als Basis zur Herstellung eines dielektrischen Bauelements. Es gibt zwei Wicklungen aus Mylar-Film, 0,13mm dick, als Endwicklung. Innerhalb dieser Abtrennung aus einem Material der Dielektrizitätskonstante 3,5 sind die Windungen in Polyesterkunstharz eingebettet, das auch eine Dielektrizitätskonstante von 3,5 hat. An den Antennenbarrieren, zwischen primärer und sekundärer Wicklung, findet sich dielektrische Barriere aus Nomex/Glimmer-Papier der Dielektrizitätskonstante 2,2. Diese Art der Konstruktion zwingt die motilen Elektronen, die primären und sekundären Windungen zu verlassen und sich statt dessen an der Antennenbarriere zu akkumulieren. Dies wiederum sorgt für eine viel vollständigere Übertragung der E-Feld-Informationen über diese Barrieren. Dies macht sich als komisch klingende „Einspielzeit“ bemerkbar, die Du feststellen wirst. Ich tue dies, um den Übertrager dazu zu zwingen, mehr Informationen zu erhalten und zu transportieren, als dies in der Regel möglich wäre. Kombiniert mit unserer Kernkonstruktionsmethode, die eine große Menge passiver Demagnetisierung hinter dem Punkt der B max Sättigung erlaubt, wird erreicht, dass der Kern die hintere Hälfte der Wellenform verfolgt, anstatt gesättigt herumzusitzen, bis eine entgegengerichtete H-Kraft anliegt. Transformatoren, die auf diese Weise gebaut werden, besitzen keinerlei crossover-Verzerrung und besitzen eine flache i-Phasen- und Frequenzantwort bis über 40kHz auf jedem Leistungsniveau. Und damit meine ich flach, also +/- 0 dB von 20 bis 40kHz. Sie haben ebenfalls eine sehr sanfte Impedanzcharakteristik unterhalb von 20Hz und werden niemals oszilieren.

Als letztes einige Bilder der Übertrager, so wie sie aus der Schachtel kommen. Die Glocken sind dafür vorgesehen, nachlackiert zu werden. Besonders bemerkenswert finde ich die Stoffummantelung des Kerns, die ich .. traue ich mich, das zu sagen? – durchaus sexy finde.

Bitburger Pils (PET-Flasche)

Posted in ... weiter nichts als Bier on 16. Februar 2010 by hoegi

Art:
Premium Pils, 4,8% Alc. Vol.

Geschmack (85%): 5 Punkte
Wie allgemein bekannt (denke ich zumindest) ist Bitburger ein eher herbes Bier. In Anlehnung an den Namen bezeichne ich die Herbe auch gerne als bitter. Vom Fass noch akzeptabel, aus der Glasflasche kaum erträglich; die Plastikflasche ist ein Kompromiss, aber „mögen“ ist auch der falsche Begriff für den Geschmack. Das Bier hinterlässt einen längeren Nachgeschmack, der im Vergleich zur ersten Geschmacksregung etwas angenehmer ist und schlussendlich das Bier doch an ein Pils erinnern lässt.

Preis (10%): 5 Punkte
Ich entsinne mich nicht mehr exakt an den Preis der Flasche, aber selbst im betreffenden Discounter war das Bier schon teuer. Ich rate jetzt mal und sage 69,- für den halben Liter. Das ist schon eher teuer.

Flasche (5%): 2 Punkte
Die Flasche… naja… Plastik. Bier. Plastik. Bier. Das ist wie Zahnpasta und Orangensaft. Es passt nicht wirklich zusammen, aber wenn mans trennt gehts doch irgendwie. Von der Haptik: Bescheiden. Vom Design: Wie immer. Wirklich nichts besonderes; das Material gibt den Ausschlag für eine miserable Bewertung.

Fazit: 4,85 Punkte
Wie gesagt finde ich Bitburger vom Fass noch recht akzeptabel, aus der Flasche sagt es mir irgendwie nicht zu. Das Feeling der Plastikflasche zerstört das, was eh kaum vorhanden ist… Das gehört sich halt einfach nicht. Bier in Plastikflaschen. Wirklich.

Paderborner Pilsener

Posted in ... weiter nichts als Bier on 15. Februar 2010 by hoegi

Art:
Pilsener, 4,8% Alc. Vol.

Geschmack (85%): 4 Punkte
Das Bier zeichnet sich durch eine nicht definierbare aber unangenehme Herbe aus. Der Geschmack verflacht extrem schnell, ein Nachgeschmack ist kaum merklich vorhanden. Paderborner ist keinesfalls süffig. Wenn man so will kann man es auch „unsüffig“ nennen.

Preis (10%): 10 Punkte
In Deutschland gibt es kaum/keine günstigere/n Biere als Paderborner. Erfahrung hat gezeigt, dass jeder Edeka dieses Bier führt. Meist zu einem Kurs von 5€ die Kiste, wenn es hochkommt auch mal 6€. Man kann sich also für den Preis einer normalen Kiste Bier mit Paderborner locker doppelt betrinken. Wenns denn schmeckt.

Flasche (5%): 3 Punkte
Die Flasche ist eine herkömmliche Mehrwegflasche wie man sie an deutschen Pennertreffpunkten millionenfach antrifft. Das Etikettendesign lässt auch eher zu wünschen übrig. Wahrscheinlich gebe ich auch nur 3 Punkte, weil Paderborner einen großen Teil meiner Jugend ausgemacht hat (das Geld…) und ich etwas in Nostalgie schwelge.

Fazit: 4,55 Punkte
Da hat der Preis das Gesamtergebnis ja noch wenigstens etwas aufgehübscht. In diesem Preissegment, nennen wir es „Billigbiersegment“ ist Paderborner schon eine recht gute Wahl. Es gibt deutlich unschmackhaftere Biere zu dem Preis. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass übermäßger Konsum von Paderborner zu extremem Schädel führt. Aber wer an der falschen Stelle spart, hats auch nicht anders verdient 😉

Gambrinus Premiumbier

Posted in ... weiter nichts als Bier on 15. Februar 2010 by hoegi

Art: Gambrinus wird in Pilsen gebraut und ist demnach auch ein echtes Pilsener, jedoch wird es auf der Flasche eben nicht „Pils“ genannt. Angesichts der Inhaltsstoffe verwunderlich. Aber das tut dem Bier keinen Abbruch.

Geschmack (85%): 7 Punkte
Ich würde mehr geben, wenn ich nicht wüsste, dass da noch Luft nach oben ist in der Skala. Das Bier ist sehr gut trinkbar, mit einer leckeren Hopfennote.. süffig… allerdings hinterlässt es bei mir mittelfristig einen leicht blechernen Nachgeschmack der mir nicht so ganz gefällt.

Preis (10%): 7 Punkte
Ich habe das Bier jetzt zu einem Sonderpreis von 35 Cent erstanden, im Regelfall kostet eine Kiste aber schon über 10€. Von den gängigen tschechischen Bieren ist es aber definitiv eines der Günstigeren. Im Vergleich mit normalen „Premiumbieren“ im Regelfall aber günstiger, daher 7 Punkte.

Flasche (5%): 7 Punkte
Das Bier kommt in einer braunen Flasche, was ich schonmal präferiere, jedoch stört besonders beim direkten Genuss aus der Flasche diese Goldfolie am Kronkorken. Das kann auch das recht gelungene Design des Etikettes nicht wettmachen.

Fazit: 7 Punkte
Beim einarmigen Banditen hätte das Bier jetzt voll abgeräumt; hier reichts nur für einen Platz im gehobenen Mittelfeld. Ich würde das Bier allerdings jederzeit den typischen deutschen „Premiumbieren“ wie Krombacher, Veltins, Bitburger etc. vorziehen wenn ich denn die Wahl hätte. Leider bekommt man das Bier längst nicht überall. Für Neulinge ein guter Einstieg in die tschechischen Biere. Pilstrinker werden das Bier definitiv mögen. Kaufempfehlung definitiv erteilt.

Hacker-Pschorr Sternweiße

Posted in ... weiter nichts als Bier on 15. Februar 2010 by Herr Grau

Art:

Weizenbier zwischen hell und dunkel, 5,5% Alkohol, 12% Stammwürze

Geschmack (85%): 9 Punkte

Malzig, ganz leicht süßlich, subtile Noten von säuerlicher Fruchtigkeit, samtig, umfänglich, aber nicht zu gehaltvoll. Ein hochgradig leckeres Bier.

Preis (10%): 5 Punkte

0,74€ pro Flasche / 14,70€ pro Kasten – schon teuer, aber für das Geleistete nicht zu viel

Flasche (5%): 5 Punkte

Bügelverschlussflaschen sind super, das Etikett dagegen wirklich furchtbar. Aber das ist zum Glück nicht allzu wichtig.


Fazit: 8,4 Punkte

Hinter einer Flasche, die mehr nach dem Behältnis für das von einem outgesourcten sowjetischen Zulieferer produzierte Öl der Enterprise als nach Bier aussieht, versteckt sich eine Schönheit, die im bernsteinfarbenen Kleid auf das Verlangen des Trinkers wartet. Der Geschmack überzeugt umfänglich, die Kombination aus hellem und dunklem Malz ergibt im beschwingten Tanz mit dem Braugeschick Hacker-Pschorrs eines meiner Lieblingsbiere. Wie jedes wirklich gute Weizen ist es nicht allzu günstig, aber ich bin völlig überzeugt, dass das Bier diesen Preis wert ist.

Unbedingte Empfehlung.

„Ich will nur Bier, Bier, Bier, weiter nichts als Bier, Bier, Bier…“

Posted in ... weiter nichts als Bier on 15. Februar 2010 by hoegi

Freunde der gepflegten Gerstenkaltschale und Alle, die es mal werden wollen!
Ihr kennt das: Ihr geht zum Getränkefachhändler eures Vertrauens, um euch mit diversen Behältnissen Bier einzudecken. Oft steht man vor der mannigfaltigen Auswahl und bei einigen Geschäften wird man förmlich von der Biervielfalt erschlagen. Doch was tun? Einfach mal auf Verdacht ein Bier zu kaufen geht in 70% der Fälle schief (ich verweise auf bekannte Studien aus dem Jahre 2006, genauer gesagt aus dem Jahresbericht der Grauland Industries Inc.). Alle Biere zu kaufen und zu verkosten bedarf Ausdauer, unbändigen Willen, sowie viel Geld. Fällt für den Einzelnen also auch flach. Konventionell bliebe noch eine Möglichkeit: Verlass dich auf Empfehlungen von Bekannten, Verwandten, oder geübten Hobbyalkoholikern (letzteres muss kein Ausschlusskriterium für die ersten beiden Möglichkeiten sein). Doch nicht Jeder hat die Möglichkeit einen Biertrinker seines Vertrauens um Rat zu bitten.
Hier kommen wir (Herr Grau sowie meine Wenigkeit) nun ins Spiel.
Wir werden in unregelmäßigen und völlig willkürlichen Abständen „zufällige“ Biere verkosten und die Testergebnisse hier zum Besten geben.
Der Testschlüssel wurde in einer hitzigen, langen, qualvollen Diskussion erarbeitet und ergibt sich zu

85% Geschmack
Unbestritten der wichtigste Aspekt des Bierkonsums (neben den gewünschten Nebenwirkungen versteht sich). Natürlich ist Geschmack eine sehr subjektive Angelegenheit, doch sollten sich Strittigkeiten um die Bewertung eines Bieres ergeben werden wir möglicherweise auch 2 Bewertungen zu einem Bier publizieren um eine möglichst große Bandbreite an Eindrücken zu schildern. Oft sind Biere aber einfach unbestritten widerlich oder unbestritten lecker. Zur allgemeinen Orientierung: Unsere geschmackliche Herkunft ist Westfalen. „Biere“ wie Kölsch oder Alt liegen eher an den äußeren Grenzen unseres Geschmacksempfindens und werden daher eher nicht bewertet werden. Hauptaugenmerk werden wir auf Pils, Weizen sowie Land- oder Spezialbiere legen.
In der Bewertung des Geschmacks findet sich unter Umständen auch der Geruch wieder. Sollte dieser extrem gut oder schlecht sein beeinflusst das den Genuss ungemein und sollte nicht unerwähnt bleiben

10% Preis
Der Preis macht nur ein Zehntel der Gesamtnote aus? Man mag denken, dass das wenig ist, aaaber: Für ein sehr leckeres Bier muss man gegebenenfalls halt auch mal tiefer in die Tasche greifen. Das darf nicht das ausschlaggebende Kriterium sein.

5% Design/Haptik/Verarbeitung
Ähnlich wie schon unter „Geschmack“ beschrieben macht das „Gefühl“ der Flasche einen kleinen Anteil am Gesamtbild aus. Es ist wie mit Menschen: Man sagt, es zählen nur die inneren Werte. Aber mal ehrlich: Wer achtet nicht auf die Verpackung?

Pro Kategorie gibt es 10 Punkte, die Punkte werden über das arithmetische Mittel berechnet, heißt also (Geschmackspunkte*0,85+Preispunkte*0,1+Sonstige Punkte*0,05 = Ergebnis). Um Störfaktoren zu beseitigen werden wir die Biere aus Gläsern trinken.

Sodann, zum Wohle!

Wohnen: Gerne, aber wie?

Posted in smile and look alive on 15. Februar 2010 by hoegi

Obwohl ich kürzlich erst die dritte Dekade meines Lebens angeschnitten habe, habe ich schon einiges durchlebt. Damit meine ich natürlich nicht Vietnam, Stalingrad oder eine vierstündige Wurzelbehandlung; nein, ich meine Wohnungen beziehungsweise deren Nutzungsarten. Im Folgenden werde ich die 4 Arten des „juvenilen Lebens“ kurz ansprechen und etwaige Vor- sowie Nachteile darstellen.

„Zu Hause bei Muttern“
Fangen wir chronologisch an. Wie fast jeder Mensch wuchs auch ich bei meinen Eltern auf. Doppelhaushälfte am Stadtrand. Ziemlich deutsch irgendwie. In der Altersklasse von 0 bis 16 Jahren ist diese Wohnweise jedem unbedingt nahezulegen. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Sichergestellte Versorgung mit lebenswichtigen Gütern, wenig bis kein Arbeitsaufwand gefordert, alles wird erledigt. Mit zunehmendem Alter emanzipiert sich Mann im Regelfall jedoch auch weitestgehend von der Familie und es regt sich der Drang auszuziehen. Ist auch alles ganz natürlich, also nennen wir das mal „flügge werden“.

Doch wohin? Eigenständig wohnen hat in erster Linie immer ein riesiges Manko: Es kostet Geld. Nicht unerhebliche Summen um genau zu sein. So steht man nun vor der Wahl und muss abwägen. Möchte ich günstig wohnen? Wohnheim/WG wären angebracht. Möchte ich alleine wohnen? Apartement ist das Mittel der Wahl. Doch dafür benötigt es wieder Geld. Ein Teufelskreis. Ich persönlich habe bislang 2 Wohnformen durchgemacht: Zum Einen wäre die „Zweck-WG“ zu nennen, zum Anderen die „Kumpel-WG“

Die Zweck-WG
Studienplatz und -ort sind gefunden, zum Oktober gehts los, doch wo wohnen? Im Internet stieß ich schnell auf einen WG-Zimmer-Marktplatz im Internet und gleich das erste ausgesuchte Zimmer wurde genommen und bezogen. Ich („damals“ zarte 18) wohnte mit einem Medizinstudenten (25) zusammen. Wir kamen miteinander aus, wir respektierten die Wünsche des Anderen, haben in einem Jahr 2-3 Mal ein Bierchen zusammen getrunken, das wars dann aber auch. Wir waren keine Freunde, wir waren halt rücksichtsvolle Mitbewohner. Das Leben war auszuhalten, beide hielten in den Gemeinschaftsräumen Ordnung, doch irgendwie fehlte es an dem Teenspirit, den ich zu Studienbeginn suchte. Dazu gleich mehr. Die Zweck-WG erfüllt den Zweck des Nicht-mehr-zuhause-Wohnens, aber auch nicht viel mehr. Ausschweifende Partys sowie nackt durch die Wohnung rennen ist im Regelfall nicht möglich.

Die Kumpel-WG
Teenspirit, der. Den nämlich, den ich eigentlich suchte. Was käme also gelegener, als mit einem Schulkameraden zusammenzuziehen? Die Vorstellung ist super: Jeden Abend Bier trinken bis zum Morgengrauen, laute Musik hören, tun und lassen was man will… Je nach Personenkonstellation kann das auch gut funktionieren! Ich kenne solche Menschen. Wenn man allerdings das „tun und lassen was man will“ etwas zu übertrieben treibt und die Wohnung im Chaos und Siff endet, ist das auch nicht so das Wahre. Das Grundproblem besteht nämlich in der Aufgabenteilung. Während man in einer Zweck-WG seinen Arbeitsteil erfüllt, weil es eben einfach zweckmäßig ist, so ist in einer Kumpel-WG die Fragestellung eine andere: Warum soll ich ständig deinen Siff beseitigen? So etwas schaukelt sich dann halt hoch, bis sich doch mal jemand erbarmt und eine Grundreinigung durchführt. Die Etappen zwischen den Reinigungen sind allerdings nie so angenehm.
Fazit hier: Mit den richtigen Menschen und der richtigen Einstellung (das Bier wächst nämlich nicht auf Bäumen und es kommen auch keine Elfen, die die leeren Flaschen wegbringen!) kann das ganze auch supertoll funktionieren und man kann Jahre damit glücklich werden.

Das Single-Apartement
Habe ich noch nicht durchlebt, daher:
[fantastische Vorstellungen]Die Bastion der Glückseligkeit heißt „Alleine wohnen!“. Kostet je nach Ansprüchen meist mehr als ein WG-Zimmer, aber wer sich räumlich etwas einschränken kann, kann durchaus auch günstiger in Einraumwohnungen leben. Wenn man alleine lebt gibt es nur noch eine Person, der man Rechenschaft schuldet: Sich selbst. „Scheiße, schon wieder kein Geschirr mehr. Wer hat das alles benutzt? Ich. Muss ich wohl spülen.“ Wohnt man alleine geht der Geschirrnutzungsspülkoeffizient nämlich gegen 1. Die Formel lautet GNSK = (Geschirrteile benutzt)/(Teile gespült). In einer WG lautet die Faustformel: 1/Bewohner=GNSK. Allerdings verlängert sich im Idealfall auch der Zyklus, der den Abstand der Spülvorgänge bezeichnet. Ideal halt Spülvorgänge*Mitbewohner=Spülpflichtabstand. Beim Alleine-wohnen ist dieser natürlich 1. Man ist immer dran. Dafür kann man für sich selber entscheiden, wie sauber das Geschirr denn werden soll. Bei Mitbewohnern muss man abwägen: Wie sauber bekomme ich das Geschirr vorgesetzt? Wie sauber habe ich es also zu machen?
Ich drifte ab. Allerdings kann man diesen Spülcalculus auch auf andere Haushaltstätigkeiten übertragen: Bad putzen, saugen, Küche saubermachen, Müll rausbringen, blabla. Ich denke man sieht, worauf ich hinauswill. Man hat nicht mehr zu beseitigen, als man selber auch verursacht hat. Eine perfekte Balance aus Kosten und Nutzen.
Außerdem kann man ungehemmt nackt durch die Wohnung laufen (es sei denn, das Bad ist übern Hausflur), rauchen, furzen, Musik hören (bis die Nachbarn kommen), Dreck verursachen, heizen oder lüften wie es einem beliebt.. Es ist also ein Raum des beinahe freien Willens. Ein kleines Utopia für jeden Egozentriker. Ich freue mich drauf.[/fantastische Vorstellungen]